Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt – diese Stimmungslage galt heute zur Neuauflage des Protestes von Gastronomen, Museumsvertretern und Touristikern in der Saigerhütte Olbernhau.
Olbernhau. Groß war der Jubel der Einheimischen vor knapp einem Jahr im historischen Saigerhütten-Komplex in Olbernhau, als dieser und weitere 21 Objekte in Sachsen und Böhmen unter dem Projektnamen „Montanregion Erzgebirge“ die Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe gefunden hatten. Jene Feierstätte war heute bewusst gewählte Stätte für einen stimmungsvollen Protest von Gastronomen und Tourismusfachleuten aus dem gesamten Erzgebirge.
Nicht nur dieser geschichtsträchtige Ort, zurückliegend gefragtes Ausflugsziel von Gästen, liegt angesichts der Pandemieereignisse längst verwaist. Von pulsierendem Leben nichts mehr zu spüren.
„Stille in der Montanregion“ hieß das Motto der Zusammenkunft von rund 100 Teilnehmern verschiedenster Fremdenverkehrsunternehmen, Reiseveranstaltern, Eventmanagern und Stadtführern. Nach Begegnungen in Dresden, Crottendorf und Oberwiesenthal brachten diesmal die Einheimischen im Flöhatal ihre durch die Corona-Verordnungen begründeten Sorgen zum Ausdruck.
Allesamt fürchten die Vertreter der Branche gravierende Einschnitte in ihren Geschäftsgang. Im Beisein von Landrat, Bundes- und Landtagsabgeordneten, Bürgermeistern sowie Stadträten forderten die Redner das umgehende Ende der Sanktionen.
Sie forderten von politischen Entscheidungsträgern Verständnis und Vertrauen gleichermaßen, dass ihre Betriebe und deren Angebote unter dem Gesichtspunkt der Hygienebestimmungen ihre Türen öffnen dürfen. Kaum eine andere Branche sei ohnehin im regelmäßigen Kontroll-Fokus von Fachleuten für Sauberkeit und Ordnung, wie die Gastronomie- und Hotelbranche. Redner ließen keinen Zweifel, dass in den Einrichtungen auch unter Corona-Gegebenheiten sorgsame Kundenbetreuung möglich sei.
Groß ist die Hoffnung unter den Teilnehmern, dass die ab 15. Mai avisierten von der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten besprochenen Erleichterungen wirklich ermöglicht werden und ein schrittweiser Geschäftsgang wieder möglich wird.
Gerade vom Welterbeprojekt erhoffen sich die Erzgebirger Impulse für das wirtschaftliche und kulturelle Leben. Es bedarf aus ihrer Sicht großer Anstrengungen, an die im Vorjahr gelegten Aktivitäten wieder anzuknüpfen.