Vernetzte Mobilität, umwelteffiziente Antriebsregelungen für Züge, KI-bezogene Test- und Zulassungsmethoden stehen in einem europaweit einzigartigen Modellprojekt um das hoch automatisierte und ökologische Bahnfahren im Erzgebirge im Mittelpunkt.
Annaberg-Buchholz. In Annaberg-Buchholz wird das neue Zeitalter der digitalen Stellwerkstechnik bei der Eisenbahn geschrieben. Weichen und Signale werden hier via spezieller Hard- und Software gestellt.
Im Stadtteil Cunersdorf ist das erste digitale Stellwerk Europas in diesen Januartagen vor fünf Jahren vorangebracht von der Erzgebirgsbahn und Siemens Mobility in Betrieb genommen worden. Über zehn Jahre Vorlauf waren vordem für die Entwicklung und Genehmigung der neuen Technik erforderlich.
In den kommenden Jahren sollen die hier gewonnenen Erfahrungen in die bundesweit mit dieser neuen Technologie aufzubauenden Stellwerke fließen. Die Stellbefehle werden dabei über Glasfaserkabel an Weichen und Signale weitergeleitet.
Im Erzgebirge steht auch die Teststrecke zwischen Annaberg und Schwarzenberg im Blickpunkt für das zu entwickelnde europäische Zugbeeinflussungssystems European Train Control System.
Das Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2030 doppelt so viele Fahrgäste für die Eisenbahn zu begeistern und deutlich mehr Güterverkehr auf der umweltfreundlichen Schiene zu bringen. Dafür bedarf es dieses Technologieschritts.
Derzeit betreibt die DB Netz AG rund 2.500 Stellwerke. Allerdings aus vielen unterschiedlichen Stellwerkstypen bestehend– vom mechanischen Hebelstellwerk aus Kaisers Zeiten bis hin zum modernen Digitalen Stellwerk (DSTW).