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Goldene Holzbrücke und silberner Springbrunnen

Aue-Bad Schlema. Mit dem Zusammenschluss von Aue und Bad Schlema zum 1. Januar 2019 entstand die gleichnamige Große Kreisstadt Aue-Bad Schlema im sächsischen Erzgebirgskreis. Im Zuge des Zusammengehens wurde auch ein gemeinsames Wappen und eine Flagge neu gestaltet. Diese sind nach Bekanntmachung seit dem 15. Mai 2021 gültig.

Die fachliche Ausarbeitung hat laut Stadtsprecherin Jana Hecker der Heraldiker Michael Zapfe ausgeführt. Demnach ist in Blau eine goldene Holzbrücke zu erkennen mit darunter liegendem silbernen Springbrunnen mit drei Fontänen; darüber schwebend ein von Rot und Silber dreimal schräg rechts geteiltes Schild, oben rechts ein silbernes Zahnrad, oben links schrag gekreuzt ein silberner Schlägel und ein silbernes Eisen.

Das Motiv wird von der Historie bestimmt. Die Stadt Aue-Bad Schlema bildet sich aus den Ortsteilen Alberoda, Aue, Bad Schlema und Wildbach. Sie greift in ihrem Wappen die wesentlichen Elemente der bisherigen Wappen der ehemalig eigenständigen Städte Aue und Bad Schlema auf.

Die goldene Brücke im Wappen steht symbolisch für die beiden hölzernen Brücken über die Mulde (Sandbrücke) und das Schwarzwasser (Zellbrücke) im Stadtteil Aue. Diese waren seit Anfang des 16. Jahrhunderts neben Furten die einzigen Verkehrsverbindungen über die Flüsse und damit für die Entwicklung des Bergbaus und Hüttenwesens bedeutsam.

Der silberne Springbrunnen findet als Symbol für die Radonquellen in Bad Schlema Aufnahme in das Wappen. In dem Ortsteil entwickelte sich nach 1918 das stärkste Radiumbad der Welt. Seit Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts gehörte Bad Schlema zu den bedeutendsten Kurorten in Deutschland. Der Stadtteil ist bis heute ein anerkannter Kurort.

Das von Rot und Silber dreimal schräg rechts geteilte Schild geht auf die Schönburgische Herrschaften zurück, zu denen die Ortsteile Wildbach und Alberoda seit dem 15. Jahrhundert gehörten.

Prägend für die Entwicklung der heutigen Großen Kreisstadt war der Abbau und die Verarbeitung von Erzen und Kaolinerde seit dem 16. Jahrhundert. Nach dem zweiten Weltkrieg kam der Abbau von Uran durch die Wismut dazu.

Schlägel und Bergeisen waren historisch die wichtigsten Werkzeuge im Gezähe des Bergmanns und befinden sich daher als inter-national gebräuchliches Symbol für den Bergbau im Wappen. Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert bestimmen zunehmend Betriebe der Metallverarbeitung, des Maschinenbaus und der Textilverarbeitung die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Als Symbol dafür befindet sich ein Zahnrad im Wappen.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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