Mit dem Einbau einer Zeitkapsel ist der vorangebrachte Neubau eines Bürogebäudes am Standort des ehemaligen Hotels Carola an der Bahnhofstraße vollendet worden.
Chemnitz. Unternehmer und Mäzen Siegfried Weishaupt platzierte das kupferne Behältnis gefüllt mit Bauunterlagen, Zeitungen und tagesaktuellen Dokumenten gemeinsam mit Architekten Claus Höhn in einem Mauerabschnitt neben dem Eingang.
Die traditionell sonst zu einer Grundsteinlegung vollzogene Zeremonie bildete diesmal den Abschluss der ehrgeizigen Bauarbeiten im aus drei Gebäuden bestehenden Komplex mit der berühmten Zimmermann-Villa und gab zugleich das Signal der Einweihung des Hauses.
In dem vierstöckigen Gebäude sind reichlich 600 Quadratmeter variabel zu gestaltende Bürofläche entstanden, die von zwei Chemnitzer Unternehmen in Besitz genommen werden. Während die mit ihrem Hauptsitz in Dresden ansässige Logistik-Firma Logsol seit Mai 2023 mit ihrer Niederlassung Chemnitz das Obergeschoss bezogen hat, wird nach den derzeit auf Hochtouren laufenden Einrichtungsarbeiten das kommunale Eisenbahn-Unternehmen City-Bahn Chemnitz folgen und auf drei Ebenen tätig werden.
„Das Objekt verfügt zudem eine Tiefgarage, die sich über drei weitere Ebenen erstreckt und 62 Stellplätze bietet“, so Claus Höhn vom Planungsbüro Höhn und Fischer Chemnitz. Die Investition in diesen Teil des neben der Zimmermann-Villa errichteten Gebäudes beziffert der Architekt auf elf Millionen Euro.
An das bis vor 16 Jahren dort stehende Hotel Carola erinnert allein noch der Portikus. Er dient dem neuen Bürohaus als Eingang. Das Obergeschoss hat außen angebrachte Verschattungen der Fenster, in den anderen Etagen gibt es Thermoglas und zusätzlichen Blendschutz. Die Gebäudetechnik wird zentral gesteuert. Für die Heizung wurden 13 Bohrungen in 140 Meter Tiefe eingebracht, um die Erdwärme zu nutzen.
Genugtuung in der Runde, dass Unternehmer, Sammler und Mäzen Siegfried Weishaupt, am Morgen von Baden-Württemberg via Flieger über Leipzig angereist, unbeirrt am ehrgeizigen Vorhaben festgehalten hat und nunmehr erfolgreich einen weiteren Teilabschnitt vollenden konnte. Der heute Mittachtziger hatte das Immobilien-Ensemble nach Insolvenz des Vorbesitzers erworben und besonders die denkmalgerechte Sanierung des einzigartigen neogotischen Prachtbaus vorangetrieben.
„Die Hauptaufgabe steht indes noch an: nun die Villa Zimmermann mit einem tragfähigen modernen Konzept mit Leben zu erfüllen“, so Weishaupt optimistisch, seinen Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr 2025 leisten zu können.