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Steingewicht brachte Zeiteisen aus dem Takt

Informatives aus der Stadtgeschichte liefert derzeit das Museum Aue frei Haus. Kommen die Besucher nicht in die Schau, erzählen Zeitzeugen Geschichte(n): So das Steingewicht der Uhr des alten Auer Rathauses.

Aue. 1633 brannte das ursprüngliche kleine Rathaus des Städtchens Aue komplett nieder. Aue wurde nach dem schweren Stadtbrand im 30-jährigen Krieg notdürftig wieder aufgebaut und so erfolgte 1642 auch die Errichtung eines neuen Rathauses auf dem Altmarkt. Bis zu seinem Abriss 1907  beherbergte es nicht nur die Auer Ratsherren und die Verwaltung, sondern auch Fleisch- und Brotbänke, den Salz-, Wein- und Bierhandel und sogar zeitweise Gefängniszellen. Auch eine Badestube und ein Brauhaus fanden hier ihren Platz. Die Gastwirtschaft des Ratskellers war Gründungsort des Auer Gewerbevereins. Auf dem schindelgedeckten Dach des Rathauses befand sich ein Dachreiter mit Uhr und Glocke.

Das Steingewicht der alten Rathausuhr Aue.

Die Uhr hatte ursprünglich nur einen Stundenschlag, der 1823 durch den Uhrmacher August Möbius aus Hainichen für 30 Taler zu einem Viertelstundenschlagwerk erweitert wurde. Die Uhr des alten Auer Rathauses schien jedoch nach ihrer eigenen Zeitrechnung zu laufen, sie schlug unregelmäßig und nach unzähligen Nachjustierungen musste schließlich ein neuer Zeitmesser angeschafft werden. Die alte Uhr wurde 1829 öffentlich versteigert.

Die neue Rathausuhr konnte Silvester 1828 feierlich eingeweiht werden. Sie kostete 100 Taler und wurde vom Lößnitzer Uhrmacher Gottlieb Friedrich Schubert mit einer Garantie von 6 Jahren eingebaut. 2 Jahre vor dem Abriss des Rathauses im Jahre 1907 gab auch diese Uhr ihren Geist auf. (Quelle: Jana Hecker)

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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