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Aufgehübschte Luisa soll kesselkalter Blickfang unter 25 Rössern werden

Im Eisenbahnmuseum Hilbersdorf wird derzeit mächtig Betrieb aufgemacht: das Heizhausfest soll über die Gleisanlagen gehen. Fürs Gelingen wartet ein gebündeltes Paket an Arbeit. 

Chemnitz. An ohnehin erwämenden Sommertagen steigt die Betriebstemperatur bei Personal und Bahnmaschinen. Die Neuauflage des legendären Chemnitzer Heizhausfestes bringt die Gastgeber ins Schwitzen. Vor dem anstehenden Fahr- und Schauvergnügen zum letzten Augustwochenende 2023 wartet jetzt jede Menge Vorbereitungsarbeit.

„Es heißt es das Rundhaus zu kehren, die Wiesenflächen zu mähen, Weichen abzuschmieren und Loks abzuölen“, sieht sich Maximilian Thieme vom Verein Sächsisches Eisenbahnmuseum SEM mit einem Dutzend Mitgliedern vor einem gebündelten Aufgabenpaket. „Wir richten genauso unser Showgleis her und stellen Schneefangzäune auf, die als Begrenzung zur Aktionsfläche dienen und spuren eine 100-jährige Feldbahnlok ein.“

Diese betagte Dampflok Baureihe 52 80 wird aufgehübscht, zwar nicht fahrbereit soll sie perspektivisch der Blickfang an der Hauptfahrstrecke werden. Maximilian Thieme bringt aufgearbeitete Scheinwerfer an. Foto: Christof Heyden

Ein wiederholter Arbeitseinsatz galt unter der Woche auch einer Veteranin der Lokomotivgeschichte. „Die nicht mehr betriebsbereite Maschine der Baureihe 52-80 wollen wir dennoch erhalten. Luisa, wie sie von uns genannt wird, soll aufgehübscht werden und einen Dauer-Standort an der am Museumsgelände vorbeiführenden Dresdner Hauptrasse finden und als markanter Blickfang für unsere Museum dienen“, erklärt Johnny Ullmann.

Galt ein erster Kraftakt dem Auffrischen der roten Farbe am Fahrwerk, montierte der Zerspannungsmechaniker heuer eine Dampfpfeife und steckte die aufgearbeiteten Fahrlichter wieder an. „Das Exemplar steht seit 2000 bei uns, verrichtete nach der Eisenbahnzeit zuverlässig den Dienst als Heizlok für das Blechwalzwerk in Olbernhau. Zwar war dieser Typ nie in Hilbersdorf beheimatet, aber die Maschine präsentiert die rund 7.000 hergestellten Exemplare, die einst aus dem Fahrbetrieb der DDR nicht wegzudenken waren“, so der 27-jährige Bahnenthusiast.

Diese betagte Dampflok Baureihe 52 80 wird aufgehübscht, zwar nicht fahrbereit soll sie perspektivisch der Blickfang an der Hauptfahrstrecke werden. Johnny Ullmann schmiert Gestänge ab. Foto: Christof Heyden

In Kooperation zwischen dem Eisenbahnmuseum und den Eisenbahnfreunden Richard Hartmann dürfen sich die zu tausenden erwarteten Fans auf 60 historische Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven freuen, darunter 25 Dampfrösser.

„Höhepunkte werden die Sonderzugfahrten mit dem historischen Museumszug als Heizhausexpress nach Marienberg und die Schnupperfahrten zum Fuße des legendären Viaduktes in Hetzdorf darstellen und als Knüller halten wir die Parallelfahrt nach Freiberg mit zwei Dampfloks bereit“, gibt Maximilian Thieme einen Ausblick.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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