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Marbacher Fleischer überzeugt französische Feinschmecker 

Edelmetall für deftige Metzgerkost heimst Ingolf Fischer ein: die Neuauflage der Blutwurst-Weltmeisterschaften sichert dem Mittelsachsen drei Medaillen

Marbach. Ein Medaillenpaket aus Frankreich erreichte zum Wochenstart die Gourmetmetzgerei von Ingolf Fischer in Marbach: der Fleischexperte darf sich erneut über drei errungene Medaillen zur Weltmeisterschaft der Zunft in Mortagne-au-Perche, südliche Normandie freuen. In drei Kategorien angetreten und vorab die Wettbewerbsarbeiten eingereicht, errang der Mittelsachse eine Silbermedaille in der Kategorie Original französiche Zubereitungsart. „Diese besteht aus Schweinbauch, Blut und Zwiebel, dazu landestypische Gewürze“, so der 61-Jährige. „In unseren Gefilden ähnelt die warm gegessene Speise eher der von uns scherzhaft Tote Oma genannten Variation, wenngleich diese hiesigen Kundenzungen weniger bekannt ist.“ In der Wertung Kreative Variationen heimste der Marbacher einen dritten Platz für seine Blutwurst-Spinat-Roulade ein, genauso gab es Bronze für eine klassische Zubereitungsart. „Diese aber ohne Majoran, so wie es die Franzosen schätzen“, so Fischer.

Der sucht seit 2007 diese internationale handwerkliche Herausforderung und misst sich im geschmacklichen Können mit Fleischern der verschiedensten Länder. Diesmal haben 250 Teilnehmer aus sechs Ländern 450 Wurstbeiträge eingereicht. Jeweils ein Kilo der Kostproben waren einzureichen. „Eine Herausforderung für die Juroren, sich da durchzuessen. Spürbar: die Rahmenbedingungen werden härter, die Juroren werten akribischer. Ehedem konnte ich wiederholt Goldmedaillen erringen, was diesmal nicht aufging“, bekennt der Fleischermeister. 

Die drei preisgekrönten Blutwurstvarianten von Ingolf Fischer: Spinat-Roulade, klassische Blutwurst und jene nach französischer Rezeptur, rechts, in Deutschland Tote Oma genannt. Foto: Christof Heyden

Der gehört 2025 neben einem Chemnitzer Kollegen zu jenen zwei Vertretern seiner Zunft aus Mitteldeutschland, die sich im Rahmen der internationalen Meisterschaften in der Siegerliste einschreiben konnten. Zudem beteiligte sich ein Norddeutscher Fleischer aus Mecklenburg-Vorpommern preisdekoriert.

Die höchste Gourmet-Anerkennungen sicherte sich Ingolf Fischer 2014: er wurde zum Ritter des Blutwurstordens in Frankreich geschlagen. Seitdem gehört er der „Bruderschaft der Ritter der Blutwurst“ („Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin“) an. Alle drei Preisträger-Würste sind im Geschäft erhältlich. (hy)

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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