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Prof. Dr. Bertolt Meyer ist „Hochschullehrer des Jahres“

Inhaber der Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie der TU Chemnitz erhält Auszeichnung für sein außergewöhnliches und breitgefächertes Engagement für mehr Vielfalt auch außerhalb des akademischen Umfelds

Chemnitz. Der Deutsche Hochschulverband (DHV) verleiht den mit 10.000 Euro dotierten Preis „Hochschullehrer des Jahres“ an Prof. Dr. Bertolt Meyer, Inhaber der Professur Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie und Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Hybrid Societies“ an der Technischen Universität Chemnitz. Dies teilte der DHV am 6. Dezember 2023 mit. „Bertolt Meyers Forschungsfelder und Lebensgeschichte sind eng miteinander verwoben. Wissenschaftlich befasst er sich unter anderem mit der Verschmelzung von Mensch und Technik und mit Diversität. Er selbst ist ohne linken Unterarm auf die Welt gekommen, trägt eine bionische Prothese, mit der er in seiner Freizeit auch elektronische Musik produziert“, erklärte Prof. Dr. Lambert T. Koch, Präsident des DHV.

Nicht nur in Meyers Forschung gehe es oftmals darum, Stereotype abzubauen und Barrieren zu überwinden. Auch als Wissenschaftskommunikator, der seit Mai dieses Jahres als Moderator von zwei in Kooperation von „ARTE“ und „Deutschlandfunk“ entstandenen Wissenschaftsformaten tätig ist, ermögliche Meyer unvoreingenommene Begegnungen und führe Menschen mit unterschiedlichen Haltungen und konträren Positionen zusammen. In der Reihe „Agree to Disagree“ stellt sich der Psychologe zu gesellschaftlich umstrittenen Themen wie z. B. Automatisierung oder Gentechnik dem Diskurs mit Menschen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Im Podcast „People of Science“ bringt er einem breiten Publikum Persönlichkeiten, die Wissenschaft bewegt und bewegen, näher. „Bertolt Meyer, der Vielfalt lebt und liebt, macht Wissenschaft nahbar und nachvollziehbar. Er selbst ist ein unkonventioneller Typ, der gern auch außerhalb der Universität ungewöhnliche Wege beschreitet. Als passionierter Liebhaber elektronischer Beats ist er ein gefragter Musiker und DJ, der auf Partys und in angesagten Clubs auflegt“, so Koch weiter. „Bertolt Meyer ist ein Vorbild, Vorkämpfer und Botschafter für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Mit seinem außergewöhnlichen und breitgefächerten Engagement für mehr Vielfalt steigert er das Ansehen der Wissenschaft in Deutschland und lässt den Berufsstand der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer auch außerhalb des akademischen Umfelds in einem positiven Licht erscheinen.“

„Wir gratulieren Herrn Kollegen Meyer sehr herzlich zu dieser großartigen Auszeichnung und danken ihm ebenso herzlich für sein herausragendes Engagement. Dieses zeigt sich keineswegs nur in den Bereichen Forschung und Lehre, sondern etwa auch in den Bereichen Transfer, Vielfalt und Inklusion – Bereiche, die an der TU Chemnitz insgesamt eine herausragende Bedeutung genießen. Ganz herzlich danken möchten wir auch dem DHV, der mit der Auszeichnung ‚Hochschullehrerin bzw. Hochschullehrer des Jahres‘ diese Leistungen entsprechend würdigt und sichtbar macht“, sagt Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz.

Die Auszeichnung „Hochschullehrer des Jahres“ wird Prof. Meyer am 25. März 2024 im Rahmen der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ in Berlin verliehen.

Zur Person: Prof. Dr. Bertolt Meyer

Bertolt Meyer stammt aus Hamburg. Nach dem Diplom-Studium der Psychologie an der Universität Hamburg und an der Humboldt-Universität Berlin promovierte er mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes 2008 an der Humboldt-Universität Berlin. Parallel arbeitete Meyer im vom Bundeministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Internetökonomie“. Ab Oktober 2007 bis März 2014 war er Oberassistent in Sozial- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Zürich. Ab April 2014 hat er – wie bereits im Wintersemester 2012/2013 – die Professur für Wirtschafts- Organisations- und Sozialpsychologie an der Technischen Universität Chemnitz (TUC) vertreten, bevor er am 1. Juli 2014 auf die Professur für Organisations- und Wirtschaftspsychologie (seit 2019: Professur Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie) berufen wurde. Seine Forschungsschwerpunkte sind „Diversität am Arbeitsplatz“, „Digitalisierung und gesellschaftlicher Wandel“ sowie „Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Seit 2022 ist er Sprecher des Sonderforschungsbereiches „Hybrid Societies“ an der TUC. 2018 wurde er mit dem Transferpreis der TUC in der Kategorie „Wissenschaftskommunikation“ für die vielfältige und für eine breite Öffentlichkeit verständliche Kommunikation komplexer wissenschaftlicher Ergebnisse ausgezeichnet.

Hintergrund: Auszeichnung „Hochschullehrer des Jahres“ des Deutschen Hochschulverbandes

Der Titel „Hochschullehrerin des Jahres“ bzw. „Hochschullehrer des Jahres“ ist eine Auszeichnung des Deutschen Hochschulverbands (DHV) – der bundesweiten Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit über 33.500 Mitgliedern. Die Auszeichnung wird seit 2006 einmal im Jahr verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit dieser Auszeichnung werden Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer geehrt, die durch außergewöhnliches Engagement in herausragender Weise das Ansehen ihres Berufsstandes in der Öffentlichkeit gefördert haben.  Vorgeschlagen werden können Professorinnen und Professoren, die korporationsrechtlich einer deutschen Hochschule angehören, sowie deutsche Professorinnen und Professoren im Ausland. Über die Zuerkennung des Titels entscheidet als Jury das Präsidium des DHV. Die Auszeichnung wird mit Unterstützung des ZEIT-Verlags Gerd Bucerius GmbH & Co.KG vergeben. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören u. a. Prof. Dr. Harald Lesch von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der als Wissenschaftsmoderator zahlreicher TV-Formate Sympathieträger und Botschafter für die Wissenschaft ist, Prof. Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, und Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, die als Protagonisten des NDR-Podcasts „Coronavirus Update“ ein Millionenpublikum in Echtzeit am Abenteuer Corona-Forschung partizipieren ließen, sowie Prof. Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin, die der Universitätsmedizin Mainz seit zwei Jahrzehnten auch als Hochschullehrer wissenschaftlich eng verbunden sind und als visionäres Forscherehepaar Medizingeschichte geschrieben haben. (Quelle: www.hochschulverband.de)

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Bertolt Meyer, Professur Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Tel. +49 (0)371 531-32972, E-Mail bertolt.meyer@psychologie.tu-chemnitz.de.

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Autor

Mario Steinebach
Mario Steinebach
- seit 1995 Pressesprecher der Technischen Universität Chemnitz - ehrenamtlicher Pressesprecher der Ortsgruppe Oederan der Wasserwacht

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