Flöha. Esenbahnfans richteten heute ihre Blicke samt Fotokameras auf die Strecke der Zschopautalbahn: Erstmals schnurrte in der Region eine NOHAB-Lokomotive namens Nordlicht MY 1155 von Chemnitz kommend gen Annaberg-Buchholz. Die dieselelektrisch getriebene Maschine der Altmark Rail GmbH Oebisfelde ist im Auftrag eines Berliner Bauunternehmens im oberen Erzgebirge unterwegs und setzt am Sonnabend schwere Gleisbautechnik nach Thüringen um.
Die bei Fachleuten mit Kosenamen Rundnasen benannten Schienenfahrzeug genießen europaweit Kultstatus. Auch Liebhabern einer legendären dänischen Filmreihe ist die damals vor allem in Dänemark und Norwegen eingesetzte NOHAB-Flotte gut bekannt. Zur Zeit von „Olsenbande stellt die Weichen“ bildete dieser Typ 1975 das Rückgrat der dänischen Bahnflotte.
Die Lok basiert auf einer Modellvorlage von General Motors, wurde in Lizenz beim Unternehmen Nydqvist & Holm Aktiebolag (NOHAB) in Trollhättan gebaut. Einschlägige Bahnforen berichten, dass auch bei MAV in Ungarn 20 der Rundnasen aus dem Westen einst zum Einsatz kamen. In den 50er und 60er-Jahren gebaut, versehen die NOHAB der Bauarten MX und MY in verschiedenen Ländern Europas noch immer bei Privatbahnen und Baufirmen ihren täglichen Betriebsdienst.
Neben Flöha machte die mehrfach umlackierte und derzeit für einen Spielzeughersteller in Norddeutschland werbende Lok auch in Zschopau, Wolkenstein und Annaberg-Buchholz betriebsbedingt Halt, was Schaulustige zu nutzen wussten. Die Privatbahn besitzt insgesamt fünf Maschinen des Typs, wobei eine auch speziell mit den Typen der Olsenbande lackiert ist.