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Da kommen selbst Dampfrösser ins Schwitzen

Im Sommer 2022 wird im Erzgebirge mächtig Dampf aufgemacht: 150 Jahre grenzüberschreitender Eisenbahnverkehr zwischen Annaberg und Chomutov wird mit einem Festwochenende gefeiert werden. Und auch die Schmalspur zum Fichtelberg schnauft ins Jubiläumsjahr.

Cranzahl/Chomutov/Chemnitz. Eisenbahnfans aber auch Einheimische und Gäste des Erzgebirges dürfen sich auf ein attraktives Ereignis freuen: drei Jubiläen der Schienen- und Fahrzeuggeschichte werden am Wochenende 13. und 14. August auf dem dann 150-jährigen grenzüberschreitenden Schienenstrang zwischen dem sächsischen Annaberg-Buchholz und dem böhmischen Weipert (Vejprty) sowie weiterführend nach Chomutov aufgemacht werden. „An beiden Erlebnistagen für alle Generationen wollen wir zudem gemeinsam das 125-jährige Bestehen der Strecke der Fichtelbergbahn und den 20-jährigen Fahrbetrieb der Erzgebirgsbahn feiern“, erklärt Lutz Mehlhorn von der Erzgebirgsbahn Chemnitz.

„Wir wollen die 150 Jahre alte Strecke in den öffentlichen Fokus rücken, in Cranzahl und Weipert bereiten wir mit kleinen Bahnhofsfesten die Hauptaktivitäten vor“, so der Chemnitzer Bahnverantwortliche. Neben dem ohnehin fahrplanmäßig organisierten Saisonverkehr der tschechischen Länderbahn soll zusätzlich ein Pendelverkehr zwischen Annaberg, Cranzahl und Weipert gefahren werden.
Unter der Regie der Pressnitztalbahn wird zudem ein dampflokbespannter Sonderzug von Plauen über Schwarzenberg nach Cranzahl herangeführt. Der Verein sächsischer Eisenbahnfreunde Schwarzenberg wird ebenso mit einem Sonderzug an beiden Tagen bis Cranzahl und zurück verkehren, um schaulustiges Publikum heranzubringen.

Eisenbahnfans kommen mit mehreren Streckenjubiläen voll auf ihre Kosten, so wie hier in Cranzahl. Foto: Christof Heyden

„Auch für die Bahnhöfe Annaberg-Buchholz Süd und Annaberg Unterer Bahnhof hegen wir Pläne. Geplant ist, das Vorhaben SRCC (Smart Rail Connectivity Campus) dem Publikum vertrauter zu machen, dazu soll eine Fahrzeugschau u.a. mit batterieelektrischem Zug organisiert werden, schließlich wird hier das jüngste Kapitel der Entwicklung digitaler Eisenbahntechnik in der Welt geschrieben“, so Mehlhorn. In Bärenstein laufen Vorbereitungen, im Pavillon Gemeinsame Mitte an die länderverbindende Strecke mit einer Ausstellung von Sachzeugnissen und Fotos zu erinnern.

Auch die tschechischen Kollegen wollen laut Mehlhorn tatkräftig mit zupacken. „Angedacht ist, in Weipert neben einer Fahrzeugausstellung einen Kinowagen der tschechischen Bahn zu stationieren, in dem für Kinder und Jugendliche Filmvorführungen starten sollen. Auch könnten hierher Erwachsene zu Vorträgen rund um die Eisenbahngeschichte eingeladen werden.“

Für Lutz Mehlhorn ist es nicht minder wichtig, mit dem Aktionswochenende auf den wechselvollen Werdegang der Strecke und insbesondere auf den Erhalt des elf Kilometer langen Teilstücks hinüber zu den tschechischen Nachbarn zu verweisen. „Das endgültige Aus der Stecke war nah, dank Eisenbahnenthusiasten und unserer Initiative ist es gelungen, den Saisonverkehr wieder aufzunehmen“, so Mehlhorn.
Zur Palette der Angebote gehören dann auch touristische Elemente, etwa Wanderungen zwischen Jöhstadt und Weipert, entlang einer geplanten aber nie ausgeführten Trassenführung entlang des Grenzbachs.  Dazu soll ein Oldtimerbus zwischen Wolkenstein und Steinbach verkehren.

Zu den von der Fichtelbergbahn organisierten Erlebnisse sollen neben einem Bahnhofsfest in Oberwiesenthal auch jene am Freitag zuvor verkehrenden Fotozüge gehören. Ein Sonderpostamt wird zudem Sonderbriefumschlag und Sonderpoststempel samt Bahnpostbeförderung in der Fichtelbergbahn bereithalten.
Mit dem 20-jährigen Bestehen des Modellbahnlandes in Wiesa-Schönfeld wird ein weiterer Veranstaltungspartner gleich mit von der Partie sein, der seinen Geburtstag an diesem Wochenende feiert. In dessen Räumen wird u.a. auch eine Ausstellung „20 Jahre Erzgebirgsbahn“ zu sehen sein.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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