Die Euroregion Erzgebirge/Krušnohoří hat zwei verdiente Erzgebirger geehrt. Auf deutscher Seite zählt Uwe Schulze aus Bärenstein dazu. Für den ein Ansporn, ein Grenzprojekt nicht aus den Augen zu verlieren.
Freiberg/Bärenstein. Nachbarschaftliche Verständigung und Zusammenarbeit ist das Ziel der Tätigkeit des in Bärenstein ansässigen Vereins Denkmalpflege Weipert. Mit einer Vielzahl ehrgeiziger Vorhaben wissen die derzeit 14 Mitglieder regelmäßig nachhaltige Akzente zu setzen. Dazu zählen die Rekonstruktion des mehrteiligen Ziffernblattes der jetzt ihr 120-jähriges Jubiläum feiernden Kirche von Neugeschrei, die Rettung des legendären, dem Arzt der Armen gewidmeten Illner-Gedenksteines in Weipert oder die Aufarbeitung des 1776 geschaffenen Wardiskreuzes als markantem Schmiedekunstwerk der Stadtgeschichte von Weipert.
Als Besuchermassen elektrisierendes Ereignis haben die Vereinsfreunde das grenzüberschreitende Gemeinschaftssingen an der Günther-Ruh im Zechengrund nach dessen Einstellung Ende der 1930er Jahren wieder etabliert, bereits zum 7. Mal wurde in diesem Sommer an den urigen Felsen heimisches Liedgut gepflegt. Und auch die 9. Erzgebirgische Liedertour nutzten 2019 tausende Wanderer, einige der schönsten Landschaftsflecken rund um den Bärenstein und den Hubertusfelsen zu entdecken.

Gute Gründe, im Rahmen der zurückliegenden gemeinsamen Vorstands- und Ratssitzung der Euroregion Erzgebirge/Krušnohoří in Freiberg (28.11.) dem Vorsitzenden des Vereins, Uwe Schulze den Preis der Euroregion zu verleihen. Angeregt wurde die Ehrung von Jitka Gavdunová, Bürgermeisterin der Stadt Weipert, und Silvio Wagner, Amtskollege der Gemeinde Bärenstein.
Einigkeit unter den Veranstaltern, dass die Mitglieder des Vereins Denkmalpflege Weipert seit Gründung ihrer Interessengemeinschaft 2011 beispielhafte Beiträge zum Erhalt kulturellen Erbes entlang des Grenzbaches zwischen Sachsen und Böhmen geleistet haben. In der Laudation stellen die Preisverleiher um die Landräte Matthias Damm, Freiberg und Frank Vogel, Annaberg-Buchholz fest, dass die Mitglieder dem Gedanken der Euroregion echte Taten im partnerschaftlichen Zusammenleben folgen lassen würden.
Beispielhaft sei, dass diese Aktionen grenzüberschreitend organsiert werden. Die Laudatoren loben, „dass das Erzgebirge beiderseits der Grenze weiterhin und wieder als eine Familie funktioniert. Und dafür möchten wir Ihnen Danke sagen!“

Uwe Schulze gilt dabei als unentwegter Netzwerker. Mit einer gehörigen Portion Sympathie für Land und Leute organisiert er mit Familie, Freunden und Kollegen die Aktionen. Der 51-jährige Zugleiter bei der Fichtelbergbahn ist Scharen von Eisenbahnfans aber auch Chronisten der Erzgebirgsregion ob seiner großen Leidenschaften Eisenbahn und Heimatgeschichte ein Begriff. Der seit 2015 als Vorsitzender agierende Bärensteiner gilt auch als vehementer Verfechter des Erhalts der Eisenbahnverbindung von Chemnitz nach Komotau.
„Mein größtes Anliegen bleibt es, mich dafür einzusetzen, dass auch im kommenden Jahr die Schienenverbindung zwischen Cranzahl und Weipert erhalten bleibt. Aktuell wird bekanntlich wegen eines nur elf Kilometer langen Teilstücks der gesamte grenzüberschreitende Verkehr auf dieser ältesten Kammverbindung des Erzgebirges wieder in Frage gestellt. Dabei zeigt der jüngst beendete Saisonverkehr, wie gern die Menschen aus Sachsen und Böhmen diese Strecke annehmen“, zeigt sich Uwe Schulze sehr besorgt. Mit der Neuausschreibung der Transportleistung sei bislang Bewährtes vorerst aufgegeben worden. Dem gelte es gegenzusteuern.

Neben Uwe Schulze ist auch auf tschechischer Seite stellvertretend ein Mitbürger geehrt worden. Der Dank gilt dabei Petr Červenka, dem Bürgermeister von Meziboří, dieser Ort ist seit vielen Jahren die Partnergemeinde von Sayda.
Der Preis der Euroregion Erzgebirge/Krušnohoří besteht aus einem Kunstwerk (Pokal aus Waldglas aus Nordböhmen) und einer Urkunde.