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Da lacht das Sammlerherz: RüBoSa

Spielzeugexperte Ralph Geisler spürt den Erzeugnissen des Erzgebirges nach. In Borstendorf war einst ein führender Hersteller zu Hause:

Borstendorf. Zum Spielzeugwinkel um Grünhainichen gehörte einst auch Borstendorf. Erzeugnisse zeichneten sich oft durch ihre Originalität aus. „Dazu zähle ich Kinderpianos, Schachfiguren und technisches Spielzeug“, sagt Sammler Ralph Geisler. Dies zeige sich exemplarisch an der Aufgeschlossenheit gegenüber Neuerungen. „Als 1873 die Chemnitz & Komotauer-Eisenbahngesellschaft das Flöhatal bis Marienberg erschloss und erste Züge andampften, bauten die Spielzeugmacher sie nach.“ Als herausragend gelten die Erzeugnisse der einst am Mühlholzweg ansässigen Firma Rübosa: RügerBorstendorfSachsen.

„Welches Kind wollte nicht Lokführer werden? Mit ihren Eisenbahnen traf die Firma den Zeitgeschmack. Die filigrane Herstellung ist beachtenswert. Da wurden ebenso Details auf den Strich genau nachgestaltet. Ein Blick auf den Kohlewagen meiner vor 1918 hergestellten Rübosa-Lok zeigt beispielsweise den haarfeinen Schriftzug „Königlich-sächsische Staatseisenbahn“ samt Wappen und Krone darin. Einer Lupe bedarf es, um die Zweckbestimmung des Waggons zu erkennen: Für Kohle aus dem Lugau-Oelsnitzer Steinkohlerevier“, so Ralph Geisler. Komplettiert werde das rollende Material durch Zubehör, wie Signale oder Fahrtrichtungsanzeiger, die seinerzeit auf den Bahnsteigen standen.

Als Vorlage gal die Kohlebahn im Oelsnitz-Lugauer-Steinkohle-Revier. Foto: Christof Heyden


Ralph Geisler zählt RüBoSa-Erzeugnisse zu den raren Artikeln auf dem heutigen Sammlermarkt. Zwar bis in DDR-Zeiten bestehend, sei wenig erhalten geblieben. „Dazu zählt ebenso der Fakt, dass die Familien Blech- oder Porzellanspielwaren, nicht mehr bespielt, auf dem Boden verwahrten, die Holzsachen aber kurzerhand im Ofen landeten.“ Als Kenner der Szenerie weiß der Fachmann, dass derartige Holzeisenbahnen Spitzenwerte erzielen. „Insofern rate ich jenen, die doch im Familiennachlass fündig werden, einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie scheinbar Spitzengebote versprechenden Werbeanzeigen von Geschäftsmachern erliegen.“ [/ihc-hide-content]

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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