Und wieder dampft der Riesen-Rupprecht von Auerbach. In Arbeitseinsatz hat eine Handvoll Einheimischer den hölzernen Gesellen aus dem Sommerschlaf geweckt und für die bevorstehende Weihnachtssaison präpariert.
Auerbach/ E. Auch die Handlampe des urigen Burschen steht erneut zuverlässig unter Strom, wie dem Fünf-Zehntner-Koloss abermals eine Stimme gegeben wurde. „Zum 13. Mal wird uns die Traditionsfigur durch diese Wintertage begleiten und Besuchern und Passanten unseres Schnitzerheimes Freude spenden“, zeigt sich Rainer Schulze zufrieden mit dem zweistündigen Aufbauwerk.

Der 73-Jährige ist Schöpfer des imposanten Männels, welches längst als markantester zeitlicher Blickfang im Zipfel von Auerbach gilt. Aus den vier Hauptteilen Sockel, Rumpf, Kopf und Rucksack bestehend, wurde der 2,30-Meter-Mann für die bevorstehenden Arbeitstage präpariert.

„Herzstück ist eine im Schnitzerheim positionierte Nebelmaschine, deren Dampf durch eine von uns geschaffene Verbindung in den Körper des Ruppert gelangt und im Takt einer Minute jeweils einen Nebelstoß aussendet“, so das Mitglied im hiesigen Schnitzverein. „In Frieder Ulrich hatte ich zudem vor fünf Jahren einen versierten Fachmann gefunden, der ein elektronisches Mini-System zusammengestellt hat, mit dem es seitdem möglich wird, dass der Wintergesell auch sprechen kann“, so Rainer Schulze.

„Dessen Stimme wird mit dem Einwurf eines Geldstücks aktiviert. In diesem Jahr haben wir die Ansage überarbeitet und erweitert. Hatte dessen Weihnachtsgruß bis Neujahr Gültigkeit, werden wir den heuer am 2. Weihnachtsfeiertag sozusagen Updaten und Silvester einbeziehen. Selbst gestandene Auerbacher, die unseren Burschen kennen, laden wir ein, sich wieder einmal selbst davon zu überzeugen.“

Die von Dampfen und Reden bestimmten Arbeitszeiten des Rupprechts, der dafür keiner künstlichen Intelligenz bedarf, sind unter der Woche von 15 bis 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 20 Uhr programmiert.

„2011 haben wir die Figur erstmals aufgestellt. Die Planungsphase war schon viel früher. Der bewegliche Karl Stülpner auf Burg Scharfenstein war für mich einst die Anregung, selbst einmal einen solchen Holztypen zu schaffen. Von Anfang an stand fest, der der Kerl auch nabeln sollte, ganz in Tradition des Erzgebirges“, so Rainer Schulze. Der wird im Rahmen des Pyramidenanschiebens am Sonnabend, 2. Dezember, den Rupprecht aktivieren.
