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Kunststoff ersetzt Holzschwellen

In der turnusgemäß anberaumten Betriebspause haben die Fichtelbergbahner ordentlich Dampf für Winterverkehr aufgemacht: Die bis 25. November andauernde Sperrpause wurde genutzt, die Gleise und den Fahrraum der baulich-technischen Revision zu unterziehen.

Cranzahl. „Hauptaugenmerk galt zunächst dem Wechsel von 400 Holzschwellen, dafür war eine gehörige Portion Muskelkraft bei Gleisstopfen gefragt“, so Bahnmeister Sven Oettel. „Der Zahn der Zeit hatte an den Teilen erheblich genagt. Wir ersetzen die Tausenden Exemplare nach und nach neuerdings durch jene aus Kunststoffmaterial. Dieses trotzt nicht nur den Umwelteinflüssen. Es ist auch eine Kostenfrage: Holz ist teurer und schwerer beschaffbar geworden“, so der Eisenbahner. „Mit den ersten im Vorjahr verlegten Kunststoffschwellen haben wir gute Erfahrungen gemacht. Die Kosten des aktuellen Austauschs übernimmt der Verkehrsverbund Mittelsachsen.“

Mitarbeiter der Firma Rhomberg-Serva sind beauftragt, 400 Schwellen auszutauschen und Kleineisen nachzuspannen. So sehen die verbrauchten Teile aus. Foto: Christof Heyden

Die Fahrpause nutzten die Eisenbahner genauso, das Schienenmaterial der 20,4 Kilometer Gesamtlänge umfassenden Gleise zu inspizieren. Dabei wurden die die Gleisstücke und Schwellen festhaltenden Kleineisen nachgespannt. „Unsere ältesten Schienenstücke stammen beispielsweise wie ein Nebengleis im Bahnhof Cranzahl noch aus der Bauphase 1896. Im Abschnitt Kretscham-Rothensehma tragen Eisen des Nebengleises die Walzmarke von 1926“, so Sven Oettel. „Im Zuge der Modernisierungsarbeiten haben wir auch das Lichtraumprofil von sechs Metern entlang der 750-Millimeter-Spur hergestellt, Baumbewuchs und andere Hindernisse entfernt.“

Im Bahnhof Cranzahl werden die neuen Kunststoffschwellen zwischengelagert. Foto: Christof Heyden

Zudem rüsten die Eisenbahner für den Winter. „Dazu zählt, in den Weichenbereichen einen Besen an einem Eisen zu befestigen. So stehen für den Schneefall über 50 Exemplare für den Winterdienst bereit. Dazu gehört, die Weichenheizungen zu kontrollieren, dafür die Propangasflaschen auszutauschen. Via Sensoren wird dieses Heizsystem in den Brennerkästen an den Zungen dann elektrisch gezündet, wenn das weiße Pulver en Masse herunterfällt und Temperaturen absinken.“   

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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