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Donnerstag, 28. März 2024

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Malle-Kreuzer sticht in Flöha ins Wasser

Piratenalarm in der einstigen Baumwollstadt Flöha! Eine illustre Armada kreuzte zum Vergnügen Hunderter Zuschauer auf Zschopaufluss. Eine eurogefüllte Schatzkiste wollte erobert sein.

Flöha. Freibeuter schipperten am Sonnabend bei eher zu spärlichem Tiefgang zwischen den Elfgeschossern und dem Auensportplatz talwärts. Neben einer bestmöglichen Zeit wollten die Freizeitkapitäne vor allem auch eine ausgelobte Geldprämie einholen. Und obendrein galt es laut Kaperorder der städtischen Kommunalherrschaft, dem die Gewässerufer säumenden vergnügungshungrigen Publikum Gaudi zu bieten und eine gute Gestalt abzugeben.

Thementreu nahmen die Neugebauers als die Freibeuter Flöhas die wacklige Bootsfahrt auf. Sebastian und Leonhard setzten das Segel mit großem Piratenkonterfei auf ihrem Einmaster Rote Ruderschlange. Für weltläufigen Partyspaß sorgte die Besatzung der Malle-Meile unter Eigner Peter Kunzemann. Auf dem Großdampfer wurden süffige Cocktails serviert, waren die Passagiere mit dem obligatorischen Riesenstrohhalm und dem Getränke-Eimer ausgerüstet.

Für die Besatzung der Malle-Meile galt: Saufen bis zum Untergang, links Bootseigner Peter Kunzemann. Foto: Christof Heyden

Dem Thema Urlaubsfeeling gesellte sich der Umweltaspekt. Fabian, Tom und Hans von der Kreyssig-Schule schlüpften in Biberkostüme und ließen sich symbolische Baumstämme schmecken, die sie sonst fürs Aufstauen des Gewässers verwendet hätten, um in der Zweistrom-Stadt im Alltagverkehr dem Staugeschehen besser entgehen zu können.  

Insgesamt 16 Boote umfasste die Flotte zur Jubiläumsauflage, wobei die Eigenbaukreationen zum 25. Mal ins Gewässer stachen. Erfindergeist und eine Portion Abenteuerlust zeichnete alle Freizeitkapitäne und deren Crewmitglieder aus. Und wie so oft hieß auch diesmal die Devise: „Dabei sein ist alles, Hauptsache, der Wassereinbruch ereilt uns erst nach dem Ziel“. 

Zum 25. Mal sind Piraten in Flöha über die Zschopau geschippert. Hier die Besatzung der Lynn. Die sich den Flussunbilden stellt. Foto: Christof Heyden

Das erwartete die Freibeuter des Erzgebirgsgewässers knapp zwei Kilometer flussabwärts. So manches Team stand schon bald vor der taktischen Frage, als Flusswanderer die Planken zu verlassen und den Untersatz zu schieben. Beinarbeit war an einigen Flussabschnitten gefordert.

Die Besatzung des Graffiti-Liners der Oberschule Flöha Plaue erwies sich als ausgebuffteste Crew und heimste die 500 Euro Schatzschatulle ein. „Eine rundum erfolgreiche Piratenmission, alle Seefahrer und Schaulustige sind wohlbehalten vom Kapererlebnis zurückgekehrt“, konstatierte Hobbyadmiral Gunter Pech vom Ausrichter Förderverein für Nachwuchssport und zeigte sich erfreut über die gute Resonanz des Spektakels.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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