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Konzertina rückt ins Rampenlicht

Die Sächsisches Mozart-Gesellschaft Chemnitz startet mit einem ambitionierten Projekt einen von einem Instrument getragenen Beitrag zum Kulturhauptstadtvorhaben Chemnitz. Der musikalische Auftakt wird ereignisbedingt Online vollzogen.

Chemnitz. Im Ausblick auf das anstehende Kulturhauptstadt-Vorhaben in Chemnitz hat die Sächsische Mozart-Gesellschaft unter dem Titel „Carl Friedrich Tango Connection“ ein reizvolles musikgeschichtliches Projekt mit einem Gründungskonzert aus der Taufe gehoben.
Mit dem neu formierten Ensemble soll ein eng mit Chemnitz in Verbindung stehendes Musikinstrument ins Rampenlicht gerückt werden: Die Concertina.

„Kein Tango ohne Bandoneon. Das Vorgängerinstrument, die Deutsche Concertina, wurde vom Instrumentenbaumeister Carl Friedrich Uhlig erfunden, erstmals 1834 im „Chemnitzer Anzeiger“ vorgestellt und später auf der Leipziger Messe präsentiert“, so Lars Neuenfeld zum Motiv des Vorhabens. „Dieses Instrument nahm von Chemnitz aus seinen Weg über Carlsfeld im Erzgebirge, als Bandoneon weiterentwickelt bis ins weit entfernte Argentinien, von wo es mit dem Tango in der ganzen Welt bekannt wurde und schließlich wieder nach Europa zurückkehrte.“

Laut Neuenfeld will das neu gegründete Ensemble „Carl Friedrich Tango Connection“ das Bandoneon auf besondere Art feiern. „In ihrer Musik ist es das klangliche Zentrum, um das sich Violine, Klavier, Kontrabass, Jazz-Gitarre und Percussion gruppieren“, so der Chemnitzer.

„Carl Friedrich Tango Connection“ liegt in den Händen von Thu Trang Sauer und Mathis Stendike und wurde im Juni 2020 gegründet. Gemeinsam mit der Kulturhauptstadt-Bewerbung 2025 der Stadt Chemnitz möchte das Ensemble den Erfinder der Concertina bekannt machen und mit der beseelten Musik des Tangos in die Welt tragen.

Ursprünglich war der Auftakt als festliches Gründungskonzert am Samstag den 27. Februar 2021 im Saal der Städtischen Musikschule geplant. Doch aufgrund der aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wird es auf Freitag, den 11. Juni 2021, 20.00 Uhr verschoben.

Trotzdem hat das Ensemble das komplette Konzertprogramm schon aufgezeichnet und wird es ab dem 27. Februar auf dem YouTube-Kanal der Sächsische Mozart-Gesellschaft e.V. zum Ansehen und Hören bereitstellen.
https://youtu.be/DzHrokJ8TVk

Im Erzgebirge ist das Bandoneon aus dem Musikgeschehen nicht wegzudenken. Foto: Christof Heyden

In der Phase bis 2025 und darüber hinaus wird laut Lars Neuenfeld das Projekt „Bewegende Klänge“ Kinder und junge Leute wieder stärker für das Akkordeon und seinen Vorgänger Concertina begeistern. Regionale Musikschulen arbeiten dafür zusammen mit Schulen und Vereinen, um universelle und praktische digitale Übungsformate zu entwickeln, mit dem Ziel das Instrument im Chemnitzer Umland wieder populär zu machen.

Sie bieten international besetzte, interaktive Sommerkurse für junge Musiker aus den europäischen Partner-Musikschulen an, unterstützen Instrumentenbauer in der Region bei der Produktion von Akkordeons und stellen Instrumente zum Mieten bereit.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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