Oelsnitz/ Erz. Der Steinkohlenbergbau hat das Erzgebirge bekannt und reich gemacht. Die Knappschaft des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers widmet sich der lebendigen Pflege. Nach rund 500 mitgestalteten Auf- und Umzügen sowie vielen weiteren Anlässen wird es Zeit für eine neue Knappschaftsfahne. Die neue soll dabei an die älteste anknüpfen. Auf einem Faltblatt erzählt der gestickte Kohlenbergmann von 1856 seine Geschichte – und wirbt, sie neu zu beleben.
„Die deutschlandweit einmaligen Vortrage- und Gewerkefahnen werden wir nicht neu nachfertigen, denn für einzelne Marschblöcke, geteilt in Kohlenhäuer, Förderleute oder Grubenzimmerlinge sind wir leider nicht mehr genügend Uniformträger in unserer Knappschaft des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers. Dennoch gehören wir mit rund 125 Bergkameradinnen und Bergkameraden noch immer zu den zehn mitgliederstärksten Vereinen im immerhin 69 Vereinigungen zählenden Sächsischen Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine“, berichtet Vorsitzender Heino Neuber.
Eine erste Zuwendung ist dankend eingegangen. „Weitere Förderer unserer Korporation haben zugesagt, uns bei der Herstellung des für uns neuartigen Auslegers zu unterstützen. Auch für die Nachfertigung der Fahnenspitze werden wir geschickte Hände finden. Dennoch, weitere Zuwendungen sind willkommen.“
Die erste Fahne aus dem Jahre 1993 entspricht in Gestaltung und Beschaffenheit nicht mehr den Anforderungen, zumal man keine der Seiten recht erkennen kann, weil sie üblicherweise beim Tragen in Falten liegt.

„Ausgehend vom Bildprogramm der ältesten Knappschaftsfahne des Reviers, verbunden mit einer Darstellung des zentralen Bauensembles unserer KohleWelt und beschrieben mit den neuen Namen wird es eine Ausführung mit jenem Ausleger geben, der es ermöglicht, das Fahnenblatt frei hängen und beide Seiten gut sichtbar werden zu lassen. Unser Fahnenträger kann zugleich ordentlich und mit freier Sicht marschieren“, so Heino Neuber.
Geweiht werden Weihen soll das Stück im nächsten Jahr. Dann jährt sich die Anschaffung ihres Vorbildes zum 170. Male – und das Museum wird 50 Jahre alt.
„Wir laden einen jeden ein, auch mit der geringsten Zuwendung zu unserem Knappen zu werden, zu unserem Unterstützer, der symbolisch mitträgt an dieser Fahne, einem Zeichen nicht nur für das bergbauliche Erbe unserer Heimat, sondern einem Zeichen für die Selbstwahrnehmung und Selbstachtung, die Identität unseres Lugau-Oelsnitzer Bezirks!“