Mit pfiffigen Choreografien verstehen Mädchen und Frauen eines Tanzprojektes das Publikum zu unterhalten. Als Funkengarde das Faschingsvereins einst begründet, ist in der Gemeinde ein attraktives Freizeitangebot erwachsen.
Leubsdorf. Flotte Beats getragen von satten Bassklängen erklingen zum Montagabend im Kulturtempel Lindenhof. Im Rhythmus eines Hit-Mixes mit der legendären Operetten-Tanznummer Cancan legen 14 junge Frauen eine schmissige Choreografie auf das Parkett. Das Tagwerk zum Wochenstart als Oberschülerin und Studentin, Postangestellte und Pflegefachkraft aber auch Verkäuferin und Erzieherin vollbracht, frönen Anna, Emely, Franzi, Nora und Co ihrer Leidenschaft: dem Tanzen.
Das Projekt nennt sich Tanzgruppe Leubsdorf und hat seinen Ursprung in der einstigen Karnevalbewegung der Gemeinde. Auch wenn es keinen Faschingsverein mehr gibt und die Narren das Licht in ihrer Hochburg schon vor Jahren gelöscht haben – im Rampenlicht stehen noch immer die Nachfolgegenerationen der früheren Funken.

„Heute sind wir eine Abteilung des Sportvereins“, berichtet Julia Rudolph, die mit die Organisationsfäden zieht. „Uns bringt die Leidenschaft für die rhythmische Bewegung zusammen, wir schätzen das gemeinsame Miteinander und wir wollen gern einen kulturellen Beitrag in unserem Gemeindegebiet leisten“, erklärt die 28-Jährige, selbst seit 2013 mit dabei.
Mit erstaunlicher Professionalität zelebrieren die Einheimischen aus Leubsdorf, Marbach, Hohenfichte, Schellenberg aber auch Augustusburg und sogar dem benachbarten Erzgebirgskreis ihr konditionell und musisch forderndes Hobby. „Wir sind zum einen als Showtanzgruppe unterwegs, zum anderen pflegen wir weiterhin den Gardetanz“, so die Standesbeamtin. „Regelmäßig sind wir in den Faschingsclubs der Region wie in Hohenfichte zu Gast, gestalten Dorfjubiläen oder Firmenfeiern mit aus. Wir waren zur Pfingstfete des Jugendclubs dabei, wussten mit einer speziellen Choreografie das Jubiläum unserer Freiwilligen Feuerwehr zu würdigen. Gern folgen wir Einladungen zu Familiengeburtstagen.“

Das Tanzprojekt ist eine Gemeinschaftsarbeit: jede hat Mitspracherecht bei Musikauswahl, der Gestaltung der Tanzschritte und der Showbekleidung. Bei der Bearbeitung der Musikbeiträge wirkt DJ Neubs aus Schellenberg mit. „Klar beherrschen wir die klassischen Funkentänze, aber unser Ehrgeiz ist es, attraktive Formationsbeiträge zu unterschiedlichsten musikalischen Genres zu zeigen. Dazu zählen Hebefiguren und eine Palette von Spagatvariationen. Dafür wird wöchentlich ehrgeizig trainiert, neben dem Montagstreff kommen wir auch mittwochs zusammen.“

Sorgsam gehütete Kostüme sind jene Funkengarderoben der früheren Tänzerinnen, die die Basis eines facettenreichen Fundus darstellen. „Die wurden vor 25 Jahren von Omis und Muttis selbst genäht, auch wir greifen heute zu Nadel und Stoff, um entsprechende Outfits zu schneidern“, fügt Hanna Scheck hinzu, die gemeinsam mit Maria Koch eine der beiden Nachwuchstanzgruppen leitet.
„Junge Mitstreiterinnen zu gewinnen, gehört unser Augenmerk. So trainiert eine Gruppe der Minis aus Grundschülerinnen, wie wir eine Nachwuchstruppe zwischen 5. Klasse bis 14 Jahren gebildet haben. Beide üben jeweils mittwochs. Ab 15 Jahre wechseln die Mädchen dann in unsere Showformation, deren älteste knappe 30 sind“, so Hanna weiter.
An neuen Choreografien arbeitend, hegen die Damen schon länger einen ehrgeizigen Wunsch: mit rhythmusaffinen Herren könnten wir noch raffinierte Tanzelemente aufs Parkett bringen. (hy)
