Knöpfeln heißt ein kreatives Hobby, welches Sybille Glöß begeistert. Sie lädt ein, aus den einst praktikablen Bettwäscheverschlüssen textile Garnsymphonien zu schaffen.
Memmendorf. Nähen und Basteln mit Upcycling-Materialien sind ein Hobby von Sybille Glöß. „Es sammelt sich bei jedem so einiges an: alte Kleidung, Korken, Eierpackungen und, und, und“, so die Memmendorferin. Vieles für sie zum Wegschmeißen zu Schade, doch was damit tun? Ein Beispiel ihrer pfiffigen Überlegungen können handarbeitsaffine Mitbürger jetzt mit ihr in kleinen Workshops kennen lernen.

„Auch frühere Bettwäsche und Herrenhemden mit schlichten Mangelknöpfen fanden sich an. Gerade diese kleinen gezwirnten Details weckten mein Interesse, zumal ich in sozialen Medien reizvolle Tipps gefunden hatte. Dazu zählt beispielsweise die Wiener Autorin Sabine Krump, die vom Zauber selbst gestalteter Zwirnknöpfe berichtet und konstatiert, dass daraus regelrechte Garnsymphonien zu nähen sind“, so die gelernte Schneiderin. „Ich lade dazu ein, derart Schmuckstücke zu gestalten, die verschiedenen Techniken zu versuchen.“

Bettwäsche- und Herrenhemdenknöpfe waren einst ein Metier der Knopfmacher. „Der wechselvolle Werdegang und das Können dieser Berufsgruppe ist heute nahezu vergessen, ein weiterer Aspekt für mich, daran zu erinnern und zeitgemäß diese Technik zu pflegen“, erklärt die gebürtige Chemnitzerin.
„Ich demonstriere Interessierten, wie solche Knöpfe genäht werden können, welch vielseitiges Einsatzfeld möglich ist. Sei es als dekorativer und zugleich nachhaltiger Verschluss für selbst genähte Textilien, aber auch als Stoffcollage mit Geburtstagsgrüßen, Bibelsprüchen und anderen Aufmerksamkeiten in Postkartengröße bis maximal A4.“

Feinmotorik und Ausdauer sind für diese Handarbeit gefragt. „Basis unserer Exponate ist ein Aluring, den wir mit farbigen Zwirn umwickeln, dieses Faden ziehen heißt fachmännisch Aufschlagen, wobei von unten nach oben und von hinten nach vorn gearbeitet und der Zwirn zwischen den gegenüberliegenden Speichen geführt wird“, so Sybille Glöß.
Auf der Rückseite entsteht die Verknotung, entscheidend ist die Symmetrie auf der Vorderseite. In diese Grundbespannung können dann verschiedenste Motive gestickt und gewebt werden. „Die geschaffenen Kunstwerke tragen solche Namen wie Toleranz, Selfie-Knopf oder Mandelblüte. Ich habe auch klassische Knöpfe, wie jene des viktorianischen Zeitalters nachgestaltet.“

Kontakt: www.texupgirl.com