Chemnitz/ Erzgebirge. Anlässlich des Jahreswechsels 2024/2025 führte die Polizeidirektion Chemnitz Einsatzmaßnahmen durch, bei welchen sie durch Einsatzkräfte der sächsischen Bereitschaftspolizei unterstützt wurde. In Summe waren knapp 80 Beamte im Dienst.
Die Beamten waren von gestern Abend gegen 18:00 Uhr bis in die heutigen Morgenstunden im Einsatz. Im Zuge dessen wurden sie zu etwa 85 Einsätzen gerufen, die im Zusammenhang mit dem Jahreswechsel und den damit verbundenen Feierlichkeiten standen. Schwerpunkte hierbei waren zum überwiegenden Teil Brandereignisse, welche mutmaßlich durch den Umgang mit Feuerwerkskörpern ausgelöst wurden. Des Weiteren gingen aufgrund unsachgemäßen, zum Teil leichtsinnigen und gefährlichen Umgangs mit Pyrotechnik etliche Meldungen ein.
Die Polizei nahm bis heute Morgen insgesamt 52 Strafanzeigen auf, die im Sachzusammenhang mit dem Silvestergeschehen standen (darunter 14 Sachbeschädigungen, 14 Brandstiftungsdelikte sowie sieben Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz).
Zu ausgewählten Ereignissen zählt ein Brand in der Dr.-Salvador-Allende-Straße, wo Unbekannte eine Feuerwerksbatterie unter die Fahrzeugfront eines Pkw Renault geschoben und entzündet hatten. In der Folge war das Fahrzeug in Brand geraten. Durch das Feuer wurde der Pkw im vorderen Bereich erheblich beschädigt. Die Höhe des brandbedingten Gesamtsachschadens beläuft sich auf etwa 18.000 Euro, wobei am Renault Totalschaden entstand. Verletzt wurde niemand.
In den gestrigen Abendstunden kam es im Orsteil Hartha zu einem tragischen Unglücksfall. Ein Angehöriger fand einen Mann (50) leblos auf einem Feld in der Ortslage Seifersdorf. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte sich der 50-Jährige infolge der Zündung von erlaubnispflichtiger Pyrotechnik schwer verletzt und ist vor Ort verstorben.
Gegen 19:00 Uhr entzündeten in der Nähe eines Mehrfamilienhauses in der Dr.-Salavador-Allende-Straße Chemnitz Pyrotechnik, wobei ein Feuerwerkskörper vor einem Balkon des Hauses detonierte. Infolgedessen geriet ein dort befindliches Rankgitter in Brand. Ein Bewohner konnte das Feuer zügig löschen. Es wurden keine Personen verletzt. Der brandbedingte Sachschaden beziffert sich auf rund 700 Euro.
In Lößnitz in der Hauptstraße sprengten Unbekannte mittels Pyrotechnik einen Briefkasten. Aufgrund der Detonation wurde auch ein in unmittelbarer Nähe geparkter Pkw VW beschädigt. Der Gesamtsachschaden wird auf etwa 1.000 Euro geschätzt.
Gegen 00:40 Uhr lieferten sich in Neukirchen/Erzgeb. Zwei Gruppierungen eine Auseinandersetzung. Sie feuerten gezielt wechselseitig mit Feuerwerkskörpern, infolgedessen es auch zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Personen der beiden Gruppen kam. Alarmierte Einsatzkräfte konnten die Gruppen trennen. Von Amts wegen wurden die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen. Sechs Personen wurden verletzt, wovon vier (w/14, 18, 19, m/25) einer medizinischen Behandlung in einem Krankenhaus bedurften.
Gegen 01:50 Uhr waren Unbekannte in Mittweida einen glimmenden Feuerwerkskörper in eine Abfalltonne an der Lauenhainer Straße. In der Folge geriet diese in Brand. Das Feuer griff auf den gesamten angrenzenden Mülltonnenkomplex über. Es entstand ein Gesamtsachschaden von etwa 10.000 Euro. Verletzt wurde niemand. (mou)