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Die legendäre Draakschänk wird musikalisch wiederbelebt

Potùèky. Dieses Wirtshaus genießt Kultstatus, auch wenn es längst nicht mehr in Betrieb ist: die Dreckschänk. Für Generationen von Mundart-Musikern gehört die Melodie De Draakschänk zum festen Repertoire, ranken sich Geschichten um das originale Gebäude.

Und welch brauchtumsbewusster Erzgebirger kennt nicht diese Zeilen?

An dr Grenz ve Sachsn, wu de Schwarzbeer wachsn,
wu sich Braatnboch hiezieht, wu’s nem nooch Hansgörgnstodt gieht,
dortn stieht a Wirtshaus guckt dorch Busch on Baam raus
ubn is aa a Tafl drah, die zeicht’s en jedn ah:

Dos is de Draakschänk, is weit on braat bekannt,
weit rem in Sachsn wie in Böhmerland,
on gieht mr dort verbei, do räßt’s en jedn nei,
war in dr Draakschänk ruht, dar klabt aa gut.

Diese Liedzeilen will eine Initiative von Musikern am 10. Juni 2023 mit Leben erfüllen.

„Von 10.30 Uhr bis etwa 15:00 Uhr findet in und an der Draackschänk ein Musikantentreffen mit bekannten Erzgebirgsmusikanten statt“, so Frank Mäder, der renommierte Musiker der früheren Zschorlauer Nachtigallen. „Davei sollen von 10.30 bis12.00 Uhr jene von Anton Günther komponierten Lieder erklingen, und dies unter der Regie von Anton Günther-Lehmann, dem Enkel des berühmten Volkssängers.“

Es spielen und singen der Chor des EZV Johanngeorgenstadt, Andreas Riedel und Freunde ( Konzertina) Luise Egermann und Frank Mäder. Anschließend ist ein freies Musizieren mit „De Ranzen“, Jörg Heinicke, Holger Sickel, Andreas Riedel, Luise Egermann und Frank Mäder geplant.

Anton Günther Lehmann, Mitorganisator, in seinem Arbeitszimmer in Klingenthal, wo vieles an den Opa erinnert: den Volkssänger Anton Günther erinnert. Archivfoto: Christof Heyden

Für die Gastronomie sorgt Marek Plachy, der Eigentümer der Drackschenk. Alle Musikanten spielen ohne Gage und verzichten auf Transportkosten. Der Erlöss fließt in den Wiederaufbau des Gasthauses.

Der tschechische Unternehmer Marek Plachý besitzt diese Immobilie, die der Liederdichter Anton Günther mi dem Titel „De Draakschänk“ so bekannt gemacht . Nachdem das Haus zuletzt als Sporthotel genutzt wurde, ist die Dreckschänke seit 2006 geschlossen. Seit 2017 gibt es aber die private Initiative, das Traditionshaus zu retten. Schrittweise wird es restauriert. Plachý will die Dreckschänke möglichst originalgetreu wiedererstehen lassen.

Die Geschichte der Dreckschänke geht bis 1829 zurück. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1861, als ein Autor in einem Reisebericht in den „Annaberger Erzgebirgische Hausblättern“ schrieb, dass die Dreckschänke ein vorbildliches und sauberes Gasthaus sei. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente sie als Erholungsstätte.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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2 Kommentare

  1. Als „Zugezogener“ hätte ich gern eine Anschrift, wo das Musikantentreffen stattfindet. ist das möglich?
    Danke sehr

  2. Die Dreckschänke war ein weit über die Grenzen des Erzgebirges hinaus bekanntes Gasthaus in Breitenbach (Potůčky), das im böhmischen Erzgebirge (heute in Tschechien), unmittelbar am Anton-Günther-Weg und 500 Meter südlich von Johanngeorgenstadt liegt.
    362 35 Potůčky, Tschechien

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