Rochsburg. Anlässlich des Tages des offenen Denkmals wurden die diesjährigen Denkmalpreise des Landkreises durch Landrat Matthias Damm übergeben. Den feierlichen Rahmen bot die traditionelle Eröffnungsveranstaltung des Tages, die diesmal auf Schloss Rochsburg stattfand. Thomas Schmidt aus Leisnig, Martin Günther aus Hartmannsdorf und Tony Wagner aus Hainichen heißen die Preisträger 2021.
Thomas Schmidt
Im Gegensatz zu den anderen Preisträgern erfuhr er als Überraschungspreisträger erst in der Veranstaltung von seiner Auszeichnung. Der Landkreis würdigt damit sein Wirken als Restaurator in der Region, wie im Koster Buch, auf Burg Mildenstein oder dem Pfarrhaus Wendishain. „Der 51jährige hinterlässt seit mehr als einem Vierteljahrhundert seine Spuren und hat durch seine Arbeit und sein Wesen bereits heute Bleibendes hinterlassen“, betont Laudator und erster Sachbearbeiter für Denkmalschutz Jörg Liebig. Auch außerhalb des Landkreises ist seine Kompetenz gefragt, wie beim Erhalt der Priesterhäuser in Zwickau. Sie zählen zu den ältesten erhaltenen Wohngebäuden in Deutschland.
Martin Günther
Der Hartmannsdorfer hat sich vor allem der Kirchgeschichte seiner Gemeinde verschrieben. Er arbeitete die gesamte Historie in zwei Publikationen auf, die erste erschien 1994 zum 100jährigen Bestehen des Gotteshauses. „Weitere Untersuchungen folgten, unzählige Stunden in den Archiven, Studien, Entwürfe, Textfassungen − mit dem Ergebnis, dass eine Chronik unter dem Namen ‚125 Neue Kirche Hartmannsdorf‘ herausgekommen ist“, so Falk-Uwe Langer vom Denkmalschutz im Landratsamt. Sein großer Verdienst war sein Engagement für die Rückkehr des Taufsteins der einst in Hartmannsdorf stand. Im Zuge der Erneuerung der Kirche 1894 wurde ein neuer Stein beauftragt und für den alten war kein Platz − er kam schließlich nach Leipzig.
Tony Wagner
Tony Wagner bewahrte ein über 230 Jahre altes Fachwerkhaus in Hainichen vor dem endgültigen Verfall. „Er sicherte das Haus vor dem Einsturz, sanierte es denkmalgerecht, restaurierte die bauzeitliche Holzeinschubdecke und rekonstruierte das Fachwerk von außen, wie es 1788 ausgesehen haben muss“, so Thorsten Kühnrich-Benthi vom Bereich Denkmalschutz. Das Gebäude sei zu einem Schmuckstück geworden. Vermutet wird, dass es einst ein Weberwohnhaus war.