Die Mitglieder des Heimatverein Wolkenburg-Kaufungen verfolgen ein ehrgeiziges Projekt: Das zum Schlossgut Wolkenburg zählende Herrenhaus vor der Abrissbirne zu retten. Dazu sind jetzt Ideen und vor allem Geld gefragt.
Wolkenburg. Ungezählte Jahre verwaist zum Gebäudeensemble von Schloss Wolkenburg zählend, ist das frühere Herrenhaus im Schlossgut an Wochenenden der Anziehungspunkt einer aufgeschlossenen Besucherschar. Die Mitglieder des Heimatvereins Wolkenburg-Kaufungen rücken mit einer zeitweiligen Ausstellung das nicht minder geschichtsträchtige Gebäude erstmals wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. „Für uns symbolisiert die Aktion den öffentlichen Auftakt eines von uns seit geraumer Zeit vorangebrachten Projektes: Das betagte Objekt publikumswirksam in den Focus zu rücken und vom Ehrgeiz zu berichten, dieses 1737 errichtete Bauwerk als ein Sachzeugnis zu erhalten“, so Vereinsvorsitzende Katrin Kaminsky.

Die zeigt sich mit ihren Mitstreitern ungeachtet des erheblich sanierungswürdigen Zustands und skeptischer Vorbehalte von Finanz- und Bauexperten fest entschlossen, das Herrenhaus als Element örtlicher Kulturgeschichte vor der Abrissbirne zu retten. Ungeachtet auch fehlender Wasser- und Stromanschlüsse sind die zehn Akteure energiegeladen daran gegangen, ein Vereinsdomizil einzurichten. „Schritt für Schritt versuchen wir mit unseren Möglichkeiten, Konzeptideen aufzustellen, Förderer zu suchen und ein Netzwerk zu etablieren, Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen und vor allem Verbündete für dieses Anliegen zu gewinnen. Das Herrenhaus könnte perspektivisch eine generationenübergreifende Begegnungsstätte schöpferischer Zeitgeister werden“, blickt die 63-Jährige voraus.
Zunächst auf Basis eines bis Jahresende befristeten Nutzungsvertrag mit der Stadt Limbach-Oberfrohna als Besitzer hat der Verein drei Räume reaktiviert und für die Ausstellung hergerichtet. Zum Thema hat die das engagierte 20-jährige Wirken des Vereins. Unter dem Motto „Klappern gehört zum Handwerk“ soll sie ein Impuls sein, perspektivisch kreative Köpfe vor Ort zusammenzubringen.

In Ortsvorsteherin Annett Groh können die Heimatfreunde auf eine entschlossene Kommunalpolitikerin setzen. „Das Herrenhaus verkörpert ein Stück örtlicher Identität. Dabei wollen wir nicht nur an das Geschehene erinnern, sondern vielmehr nach vorn schauen und neue Akzente setzen. Zuviel wurde zurückliegend bereits im Hofkomplex abgetragen und beseitigt. Ein weiterer Abriss ist für uns keine Lösung.“ Nicht nur für sie gehöre das Haus zum Gesamtensemble von Schloss, Schlosspark, Neuer Kirche und Alter Kirche samt erster sächsischer Maschinen-Schafwollspinnerei.