Zum zweiten Mal versetzten Chronisten zusammen mit Eisenbahnfans das idyllische Preßnitztal zurück in die 1860er-Jahre zur Zeit des Dresdner Königs Johanns.
Steinbach. Als sächsisch-königliche Jäger und Sachsen-Weimarer, aber auch als Preußen und Österreicher versammelten sich rund 100 Teilnehmer zum 2. Bundesmanöver, welches entlang der Schmalspureisenbahntrasse sein Spektakel erlebte.
Im Zentrum der neuerlichen Auseinandersetzung wiederum der Flecken Schmalzgrube samt Floßzechenweg und Preßnitzbach-Eisenbahnüberführung. Zum Staunen schaulustigen Publikums und zur Freude ungezählter Fotografen entspann sich hier das pulverhaltige Gefecht.
Donnerschlägen gleich spuckten die Kanonen ihre Ladungen aus, nebelten die Geschützrohre mit der Dampflok um die Wetter. Statt mit heuliebendem Vierbeiner erfolgte der Aufmarsch mit kohlefressendem Stahlross- genau dieses Szenario stand im Drehbuch der Schauübung. Bedeute doch dies einst den Zeitensprung.
Jedoch erwies sich das Wetter als ärgster Feind: Es galt, das Schwarzpulver trocken zu halten. Eine Portion Enthusiasmus zeichnete die Akteure ohnehin aus, die in ihrem Biwak am Bahnhof Steinbach auch nachts den feucht-kühlen Bedingungen widerstanden. Rund 20 in die Mode jener Jahre geschlüpfte Zivilisten verliehen dem Bahnhofsgelände darüber hinaus ein nichtalltägliches Gepräge.
Unbeirrt allen Pulverdampfes und dem Gewusel entlang ihres Fahrwerkes behielten Martin Kreher und Norbert Rudolph über die Gefechtslinien hinweg im Führerstand des Schmuckstücks der Dampfgeschichte, dem Nachbau der I K der königlich Sächsischen Staatseisenbahn, immer den aufmerksamen Überblick. Das Bähnle war samt seiner Plattenwagen und Waggons erneut Hauptheld des Geschichtsausfluges.