Zu hunderten strömten an den Pfingstfeiertagen Schaulustige ins Preßnitztal. Auch aus Japan reiste ein Verkehrsexperte ins Erzgebirge heran.
Jöhstadt. Die Akteure der technischen Attraktion Museumsbahn hatten zur Neuauflage eines Dampfwochenendes eingeladen. Fans aller Generationen aus zahlreichen Bundesländern, aber auch Tschechien, Österreich und den Niederlanden begeisterten sich am Verkehrsgeschehen auf schmaler Spur. Selbst aus Fernost hatte sich Ken Kubo auf die Tour ins Erzgebirge begeben.

„Drei Tage An- und Abreise über jeweils 9.500 Kilometer, um binnen einer Woche drei nostalgischen Eisenbahnvereinen einen Besuch abzustatten“, skizzierte der in der Millionenstadt Saitama, nördlich von Tokio gelegen, beheimatete Japaner sein Programm. Neben der Preßnitztalbahn gehören die Döllnitztal- und die Lößnitzgrundbahn zu seinen Exkursionsstationen.

Schnell sah sich der begeisterte Hobbyeisenbahner in seinen Erfahrungen von früheren Besuche an anderen Eisenbahnschauplätzen in Sachsen bestätigt: „Mich fasziniert, mit welch Leidenschaft die deutschen Eisenbahnfreunde ihre Technik und Strecke pflegen, sie auch Details im Auge haben und Sachzeugnisse der Industriegeschichte erhalten. Ich fühle mich auch hier in einer großen Familie Gleichgesinnter angekommen“, so der studierte Logistiker, Mitglied zahlreicher Gremien und Interessengemeinschaften, wie der Railway History Society of Japan.

„Sowohl in Japan als auch in Deutschland glaube ich, dass die Eisenbahn der beste Spiegel für die Geschichte und den Lebensstil einer Region ist. Insofern ist es wichtig, ein solches Kleinod zu erhalten.“
Hinter Pressesprecher Jürgen Herold und dem großen Team leidenschaftlich agierender Pressnitzeisenbahner liegen auftreibende Tage. „Alles ist prima gelaufen, aufgeschlossene Gäste samt engagierter Mistreiter und vor allem keine Zwischenfälle. Auch unsere Dampflokomotiven haben drei Tage lang ihr umfangreiches Fahrprogramm heruntergespult“, so der Jöhstädter zufrieden. Der beziffert das Besucheraufkommen mit weit über 4.000 Passagieren auf erwartete Zahlen wie in den Vorjahren.
