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Selbmanns Pfannkuchenberg so hoch wie ein Alpengipfel

Liebevolles Handwerk, das Verbraucher schmecken, offeriert die Bäckerei und Konditorei aus Brand-Erbisdorf. Zur fünften Jahreszeit sind Siedeerzeugnisse der geschmackliche Renner für die Narren

Brand-Erbisdorf. Nähert sich die fünfte Jahreszeit in den Karnevalhochburgen ihrem Höhepunkt, garen in der Backstube des Genusses leckere Siedewaren im Akkord: Pfannkuchen von Selbmanns treffen den Geschmack der Narren. Bunte Backvielfalt wie Konfetti zeichnet die lukullische Offerte des in dritter Generation von Dirk Selbmann geführten Familienunternehmens in Brand-Erbisdorf aus.

Verschiedenste dem Motto angemessene Hefeteig-Produkte gehören zum Erzeugnissortiment. „Neben dem klassischen Pfannkuchen gefüllt mit Mehrfruchtmarmelade bieten wir jene mit Eierlikörfüllung, wir fertigen Chilli- und Bratapfelvariationen, führen auf Bestellung auch Mohn- und Hagebuttevariationen aus, haben schon Apfelpfannkuchen hergestellt und natürlich jene mit Senffüllung“, so Marcus Peukert, der Prokurist.

Bäcker- und Konditormeister Dirk Selbmann hat mit Konditorin Mandy Jahn Spaß daran, leckere und zugleich lustige Pfannkuchen herzustellen. Foto: Christof Heyden

Damit nicht genug. Nachgefragt sind Exemplare mit verschiedensten Schokoladenüberzügen, zudem gibt es Donats, Quarkbällchen und Brezeln. „Und was die Handschrift unseres Unternehmens ausmacht: die optische Gestaltung. Da kommen Pfannkuchen garniert als Cowboy daher, sie tragen ulkige Narrengesichter samt Zipfelmütze.“ Der Fachmann nennt die Merkmale eines gelungenen Produkts: „60 Gramm schwer, sollten die Naschereien saftig und wattig sein, einen guten Biss ermöglichen. Ein weißer umlaufender Ring sind Gütemerkmal.“

Peukert verweist darauf, dass in den Zutaten und dem Können der Mitarbeiter die Basis dafür liegt. „Unserer Devise verpflichtet, setzen wir vor allem qualitative hochwertige Zutaten aus der Region ein, rund 75 Prozent der Waren stammen wie das Mehl aus Braunsdorf, die Eier aus Clausnitz oder das Öl aus Weinböhla.“ Erscheinen derart Produkte als Massenware, zeichnet sie bei Selbmanns doch Individualität aus.

Konditorin Mandy Jahn stellt in der Bäckerei & Kondiorei Selbmann Narrengesichter auf den Pfannkuchen her. Foto: Christof Heyden

„Unser Betriebsprozess kennt kleinteilige Manufakturarbeit. Dazu zählt, dass Mitarbeiter per Hand den Pfannkuchen den Pfiff geben, mit der Tülle und Schokolade deren Gesichter malen, Konfetti auflegen, Gummibärchen anordnen, die Kopfbedeckungen positionieren.“  Siedewaren machen nur ein Bruchteil der Erzeugnis-Palette aus. „Mit den Faschingstagen erleben sie ihr Finale, im Herbst werden sie dann wieder hergestellt, an wärmeren Tagen munden den Verbrauchern andere Leckereien“, so der Fachmann für Zahlen, der gutgelaunt die Produktionsmenge derart Nascherei für die Freie Presse hochgerechnet hat: „Bildlich gesprochen schaffen die Pfannkuchen angeordnet eine Gipfelhöhe von 3.018 Metern, also höher als die Zugspitze“, so schmunzelnd Markus Peukert. 

Qualitätstest des Eierlikörpfannkuchens in der Bäckerei Selbmann. Foto: Christof Heyden


Die Bäckerei und Konditorei Selbmann versteht sich als ein traditioneller Handwerksbetrieb, der aktuell elf Fachgeschäfte in Brand-Erbisdorf, Freiberg, Pretzschendorf sowie Oberschöna führt. „Dabei wird viel Wert auf die Verarbeitung natürlicher Rohstoffe gelegt und seit Generationen auf Fertigmischungen verzichtet. Besonders stolz sind wir auf die hauseigene, traditionelle Brotkultur. So wird der Sauerteig, seit Firmengründung bis heute, für alle angebotenen Brote, in mehreren, aufeinander abgestimmten, Prozessstufen selbst hergestellt“, berichtet Markus Peukert.

Seit über 90 Jahren gehört die Bäckerei zum Brander Wirtschaftsraum. „1934 machte sich Bäckermeister Georg Selbmann mit seiner Frau Else in einer kleinen, beschaulichen Backstube in der Färberstraße selbstständig und legte damit den Grundstein des heutigen Familienunternehmens. Seither waren drei Generationen stets darum bemüht das Familienunternehmen erfolgreich und gewissenhaft fortzuführen und die vierte Generation steht bereits in den Startlöchern“, freut sich Firmenchef Dirk Selbmann, den Meistertitel als Bäcker und Konditor in der Tasche.

Bäcker- und Konditormeister Dirk Selbmann stellt eine Warenprobe der Siedererzeungisse zusammen. Foto: Christof Heyden

Der verweist mit Genugtuung darauf, dass sein Handwerksbetrieb heute zu „den besten Bäckereien Deutschlands gehört. Die mehrfachen Auszeichnungen des Magazins „Der Feinschmecker“ und anderer Fachgremien zeigen die. Urkunden und Diplome finden in den Geschäftsräumen ihren Platz. „Dass dies so bleibt, gehört die Gewinnung zu motivierten Mitarbeitern zu unseren ehrgeizigen Aufgaben.“ Dafür weiß die Geschäftsführung beispielsweise die Betriebsroutine auch Dank modernster Technik zu organisieren. Derzeit sind 75 Mitarbeitende beschäftigt, erhalten zwei Lehrlinge ihre Ausbildung. (hy) 

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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