Da schwitzte selbst die Sonne mit den Silberstädtern um die Wette: das 35. Bergstadtfest lieferte nach zweijähriger Corona-Abspeckvariante den Beweis, dass Freiberger mit den Freibergern und Gästen zu feiern versteht.
Freiberg. Die Neuauflage dürfte dabei als das Meisterstück der Organisatoren in die Chronik der jüngeren Kulturgeschichte eingehen. 125.000 Besucher zählten die Veranstalter an vier Tagen- ein Rekordwert. „Endlich wieder miteinander feiern, das gesellige Leben pflegen“, die Devise von Oberbürgermeister Sven Krüger belebte ein generationenübergreifendes Publikum.
Gehörten vor allem die facettenreichen Abendstunden einer musikhungrigen Feierrunde, schlugen die Herzen der Traditionsbewussten zur großen Bergparade mit im Rhythmus der 150 Musikanten der Bergkapellen. 650 Habitträger aus den Bergbaurevieren Sachsens aber auch aus Tschechien und Polen vereinten sich zum Aufzug durch die Stadt.
Emotionsgeladen die bergmännische Aufwartung auf dem Obermarkt. Eines besseren Beweises hätte es nicht bedurft, wie Einheimische die Montanregion be- und erleben.
Mit einem Welterebe-Quizz ging erstmals ein unterhaltsames, sicher noch in den Anfängen steckendes Format über die große Bühne. Vertreter von vier Bergknappschaften lieferten in Rate- und Geschicklichkeitsspielen den Beweis, in Theorie und Praxis über die 22 Standorte der Welterberegion im Bilde zu sein.
In einem spannenden, engen Finale setzen sich André und Norbert von den Geologieexperten aus Hohenstein-Ernstthal gegen Frank und Jörg von der Bergbrüderschaft Frohnau durch. Bierkrug-Stemmen und Armbankdrücken mussten die Entscheidung herbeiführen, an welcher Traditionsfahne jetzt der Wimpel mit der Aufschrift Welterbe-Genius im Wind flattert.