Flöha. Das renommierte Projekt Industriebrachenumgestaltung, ibug genannt, startet an diesem Wochenende im mittelsächsischen Flöha. Zum 16. Mal wird das Festival für urbane Kunst veranstaltet, welches in spezieller Weise zu einem Symposium internationaler Künstler in verschiedenen Sparten einlädt. Coronabedingt gibt es besondere Rahmenbedingungen.
Als Austragungsort dient ein seit Mitte der 1990er Jahre größtenteils brachliegender, ehemaliger VEB-Betrieb: die Buntpapierfabrik. Einst wurden dessen Erzeugnisse international verschickt. Jetzt nehmen Akteure die Brache zeitweilig in Besitz, die als historischer und sozialer Ort eine außerordentliche Industrieanlage mit Geschichte darstellt. Die produzierten Spezialpapiere waren weltbekannt, doch wendebedingt verstummten die Maschinen, erloschen die Lichter.
Seit Sommer 2021 verwandeln 50 Künstler in einer mehrwöchigen Kreativphase den Betriebskomplex in ein Gesamtkunstwerk, hauchen der Brache zeitweilig neues Leben ein. Vertreten sind die Genres Malerei und Graffiti, Illustrationen und Installationen, Upcycling und Multimedia.
Laut Veranstaltern sind alte Bekannte und neue Gesichter zu erleben. Mit dabei sind u.a. Adhocrates (Österreich), BOND (Leipzig), WENC (Belgien), Robert Deutsch (Leipzig), Elias Lory (Leipzig), Ememem (Frankreich), die Freizeitgruppe Gestaltung (Glauchau), HNRX (Österreich), KJ263 (Düsseldorf), Miezwars (Leipzig), MOTS (Berlin), RUIN (Österreich), Uder&Schindl (Leipzig/Rotterdam), VESUV (Berlin) und XUAN (USA).
An den jetzt folgenden drei Festivalwochenenden – vom 27. bis 29. August, vom 3. bis 5. September sowie vom 10. bis 12. September, ist der Komplex öffentlich zugängig. Indes gelten die Corona-Rahmenbedingungen. Die Ausstellung ist freitags von 15:30 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag zwischen 10 und 20 Uhr geöffnet. Der Einlass erfolgt in gestaffelten Zeitslots.