Wehe, wenn sich im Dauerclinch befindliche Katzenmutti und Hundefrauchen über ihre Lieblinge hinweg gemeinsam verbünden: Dann herrscht Stimmung im Mietshaus.
Zschopau. Und dieses Scharmützel eröffnet Elfriede-Hermine Meisenbaum-Drosselfeld. Die ist neue Besitzerin des Mietshauses in der erzgebirgischen Provinz. In dem herrschte all die Jahre sektlauniges Miteinander, waren die Bewohner Dank Gemeinschaftspartyraum auch bestens eingespielt. Dafür sorgte selbst ein minütlich abgestimmter Benutzungsplan des Abtrittes auf halber Treppe für jede Mietpartei. Sicher, in Sachen Hund und Katze herrschten Meinungsverschiedenheiten. Doch in einer Sache zeigen sich die Akteure entschlossen. Dem Begehren der neuen Hausbesitzerin entgegenzustehen.
Denn: Diese Dame sorgte für Dissharmonie. Sie mag weder den Tabakkonsum, noch trinkfeste Bewohner. Klar, dass sie Vierbeiner samt Besitzer aus ihrer Immobilie entsorgen will, wie sie die Annäherungsversuche des jung gebliebenen Charmeurs Ferdinand missbilligt. Das kleine Ladengeschäft mit dem sonderangebotssüchtigen Franz soll genauso raus, wie der Hufeisenschlag geschädigte Rudi. Denn der sagt: Was ist schon dabei, mit der Mietzahlung im Rückstand zu sein, wenn das Jahr einfach schneller läuft, als ich dazukomme Geld zu verdienen?
Die Stimmung der Erzgebirger siedet, als die geplante Mieterhöhung bekannt wird und obendrein die Lady auch noch mit einziehen will. Der Partyraum soll als Zwischenlösung dienen. Die Eigenbedarfsklage steht ins Haus! Jetzt heißt es handeln! Und so organisieren sich die Betroffenen. Die Aktion „Verkleidungsspuk“ läuft an.
Die gestandene Gruppe Mundarttheater im Erzgebirgischen Heimatverein nimmt ein Lachmuskel erprobtes Publikum mit, Elfriede-Hermine Meisenbaum-Drosselfeld ein zünftige Lektion zu erteilen. Es wird turbulent, die Dame in die Schranken zu verweisen und ein versöhnlicheres Miteinander anzustreben. Zwei Stunden rückten die sieben Akteure den Mietstreit als allerbeste Unterhaltungskost ins Rampenlicht. Dabei agiert Jens Wünsche in einer Doppelrolle: Hans, der immermüde Beamte, und Franz, der umtriebige Geschäftsmann. Für Verblüffung ist so bei der Hausbesitzerin aber auch dem Publikum gesorgt. Die Zschopauer Zuschauerschar vergnügte sich, wie vordem Schlettauer oder demnächst Satzunger Gäste.
In bewährter Manier hat Schauspieler und Regisseur Andreas Loos den Schwank wieder selbst geschrieben. Der Gelenauer ist längst im Erzgebirge für seine Theater-Leidenschaft bekannt.