Oberwiesenthal. In der Lokwerkstatt Oberwiesenthal gehen Reparatur-Arbeiten an einem Stahlross voran: die bei einem Unfall am 19. August in Dippoldiswalde stark beschädigte Maschine 99 762 wird nach einem Schadensgutachten aufgearbeitet.
„Es sind mehrere große Komponenten betroffen“, benennt Werkstattleiter André Dörfelt die Situation. „So hat die Speisepumpe einen Bruchschaden am Gehäuse erlitten. Sie pumpt dauerhaft Wasser aus dem Vorratsbehälter in den Lokomotivkessel und ist damit ein besonders wichtiges zu erneuerndes Bauteil. Durch die beim Zusammenstoß und die Entgleisung wirkenden Kräfte wurde auch am ersten Kuppelradsatz die Radsatzwelle verbogen. Außerdem müssen Teile der Zugvorrichtung neu gebaut werden.“
Mit der Reparatur der Schäden wurde laut Pressesprecherin Kati Schmidt umgehend begonnen. Einige Komponenten sind schon repariert und angebaut worden. Daran sind einheimische Unternehmen beteiligt. „Eine neue Radsatzwelle für die Kuppelachse wurde Dank der schnellen Arbeit von Maschinenbau Stankus in Lengefeld schon fertiggestellt. Sie wird nun in Tharandt in die Radkörper eingepresst.“
Danach muss der Radsatz neu bereift werden, um die gesetzlich vorgeschriebenen Maße einzuhalten. Der geknickte linke Wasserkasten ist bei Metallbau Schreiter in Jöhstadt in Arbeit. Die Zugstange ist bereits neu gebaut. Viel Aufwand erfordert die Reparatur des Pumpen-Gehäuses. Für die Neufertigung des Gehäuses muss dieses neu konstruiert werden. Das übernimmt die Lokwerkstatt Oberwiesenthal im eigenen Haus. „Zur Dauer der Reparatur können wir noch keine Aussage treffen. Wir hoffen, dass 99 762 zu „Bimmelbahn und Lichterglanz“ am ersten Adventswochenende wieder zur Verfügung steht“, blickt André Dörfelt voraus. (PM)