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Kunstfestival Begehungen lädt 2025 ins HKW Nord

Chemnitz. Das Kunstfestival Begehungen wird 2025 im Gelände des stillgelegten Braunkohle-HKW Nord in Chemnitz stattfinden. Inmitten dieser beeindruckenden Industriearchitektur will sich die 22. Ausgabe des Kunstfestivals mit einem zukunftsorientierten Blick brennenden Themen wie Ressourcenverbrauch, Artenvielfalt und Klimawandel widmen. Das Kunstfestival Begehungen 2025 ist Bestandteil des offiziellen Programms der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Dies berichtet das Organisationsteam um Pressesprecher Lars Neuenfeld.

Für das Kunstfestival stellt der Eigentümer eins energie in sachsen GmbH und Co. KG einen Teilbereich des Kraftwerksgeländes am Dammweg zur Verfügung. In unmittelbarer Nähe zum berühmten Kunstwerk Sieben Farben für einen Schornstein von Daniel Buren steht dem Kunstfestival eine Fläche von ca. 16.000 Quadratmetern zur Verfügung. Die Begehungen nutzen das Gelände inklusive des historisch bedeutsamen Kühlturms 1, der noch aus den frühen 1960er Jahren stammt, sowie diverse technische Anlage wie die riesigen, metallenen Deitonatbehälter. In den drei großen Hallen wird zudem eine mehr als 2000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche entstehen.

Geplant ist erstmals eine Laufzeit von vier Wochen (Mitte Juli – Mitte August 2025). Aufgrund des einmaligen Ortes, den spannenden Themen und einer herausragend besetzten Ausstellung erwarten die Organisatoren mindestens 50.000 Besucherinnen und Besucher.

Co-Projektleiter Frank Weinhold: “Die Dimension der Festivalausgabe 2025 übertrifft die bisherigen Ausgaben deutlich. Das Gelände ist riesig, die Laufzeit noch nie da gewesen und die Erwartungen sind groß. Aber gerade die Herausforderung, in der Kulturhauptstadt Europas etwas Einmaliges zu schaffen, spornt unser Team enorm an. Wir wollen uns als eines der Sommer-Highlights der Kulturhauptstadt Europas 2025 präsentieren.”

Die künstlerische Leitung der Ausstellung übernimmt, wie schon 2024, Dr. Claudia Tittel. Die Ausstellung wird durch Werke von international bekannten Künstlerinnen und Künstlern, einem Artist-in-Residence-Programm mit den europäischen Partnerfestivals der Begehungen und den Projektideen aus dem weltweit ausgeschriebenen Open Call entstehen. Der für nächstes Jahr gewählte Standort, das Heizkraftwerk Chemnitz-Nord, setzt den thematischen Rahmen des Festivals: die Energiekrise – ein Thema, das aktueller nicht sein könnte.  (Lars Neuenfeld)

Das Heizkraftwerk Nord
Das Kraftwerk wurde unter der Bezeichnung Heizkraftwerk Nord I ab 1957 errichtet. Im Zuge der Stadterweiterung ab den 1970er Jahren und des steigenden Wärme- und Energiebedarf erfolgte am 9. Oktober 1981 die Grundsteinlegung des Heizkraftwerkes Nord II, das am 15. Dezember 1986 erstmals Wärme in das Fernheiznetz der Stadt abgab. Die Länge der Fernwärmeleitungen in Chemnitz beträgt ca. 280 km. Es ist eines der größten Netze in Deutschland.

Am 18. Januar 2024 wurde das Braunkohle-Kraftwerk vom Betreiber eins energie in Sachsen GmbH & Co. KG abgeschaltet und stillgelegt. Weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist der Schornstein des Heizkraftwerks. Mit reichlich 300 Metern ist er das höchste Bauwerk in Sachsen. Aus dem Zweckbau wurde 2013 ein weithin sichtbares Kunstwerk und eines der populärsten Chemnitzer Wahrzeichen. Das entsprechende Konzept entwickelte der französische Künstler Daniel Buren unter dem Werktitel Sieben Farben für einen Schornstein.

Generaldirektorin Ingrid Mössinger leitete 2012 den Wettbewerb zur Verschönerung der Wahrzeichens von Chemnitz. Für den 4. größten Fabrikschornstein der Welt hatte der französische Künstler und Lichtexperte Daniel Buren mit Team kühne Ideen entwickelt und sich damit durchgesetzt. Die wurden indes nie vollständig umgesetzt. Foto: Christof Heyden

Das Kunstfestival Begehungen
Das Festival wurde 2003 in Chemnitz gegründet. Es zählt zu den renommiertesten Kunstevents in Sachsen und zieht jedes Jahr tausende Besucherinnen und Besucher an. Es ist zudem Bestandteil des offiziellen Programms zur Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025.

Bei der ersten Auflage waren zwölf leerstehende Ladengeschäfte im Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg Schauplätze einer Fotografie-Ausstellung. In den Folgejahren wanderte das Festival für mehrere Jahre auf den Brühl, ein damals weitgehend verlassener Einkaufsboulevard, wuchs kontinuierlich und öffnete sich mehr und mehr anderen Kunstsparten. Seit 2010 wechselt das Kunstfestival jedes Jahr seinen Austragungsort. Seitdem waren u.a. ein ehemaliges Gefängnis, leerstehende Kulturhäuser, verlassene Kleingärten, eine alte Brauerei, ausgediente Kaufhallen, ein trockengelegtes Spaßbad, ein verwaistes Museum oder ein verwilderter Bahnhof Orte des Festivals.

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