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Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 punktet

Nach einem halben Jahr europäischer Kulturhauptstadt ziehen die Stadt Chemnitz, die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH und ihre vielen Partner eine überaus positive Bilanz.

Chemnitz. Chemnitz 2025 erhält die erhoffte große Aufmerksamkeit, von den Chemnitzern selbst, aber vor allem von Gästen aus der Region, Deutschland, Europa und aus aller Welt, so das Zwischenresümee. Die Besucherzahlen sind deutlich gestiegen, sowohl in Stadt und Region als auch in den Museen und Kulturbetrieben. Auch in der Gastronomie, bei Tagungen und Kongressen sowie im öffentlichen Verkehr zeigt sich eine spürbare Zunahme. Die gesamte Kulturhauptstadtregion profitiert von einem erhöhten Interesse, das sich auch in den Übernachtungszahlen widerspiegelt. Das Kulturhauptstadtmotto „C the Unseen“ hätte treffender nicht sein können.

Veranstaltungen mit Rekordbeteiligung
Seit der Eröffnungsveranstaltung am 18. Januar mit etwa 80.000 Gästen haben im Kulturhauptstadtprogramm bereits weit mehr als 1000 Veranstaltungen stattgefunden. Einige Formate erreichten ein besonders großes Publikum: Der KOSMOS Chemnitz, ein Festival für Kultur und Demokratie, fand erstmals über drei Tage statt und ging am Sonntag mit einem Besucherrekord von 115.000 zu Ende. Das Hutfestival zählte im Mai mit 105.000 Gästen doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Der Europäische Kulturhauptstadt-Marathon brachte über 8.000 Läufer an den Start und tausende Besucher und Fans an die Strecke.

Zur Eröffnung des Kunst- und Skulpturenweges PURPLE PATH im April waren tausende Interessierte in den 38 Partnerkommunen der Kulturhauptstadtregion unterwegs. Allein in der Installation „The Universe in a Pearl“ von Rebecca Horn in der Hospitalkirche in Lößnitz wurden bislang 8.300 und in der Ausstellung „Verstrickungen“ im neu belebten Kulturbahnhof in Flöha bislang 10.000 Besucher gezählt. Auf dem #3000Garagen-Festival am Pfingstwochenende feierten über 7000 Menschen auf der Wiese eines großen Chemnitzer Garagenhofs, beim Tangofestival tanzten 6000 Tangofans und an den Mitmachaktivitäten in den Makerhubs der Region beteiligten sich bislang etwa 10.000 Menschen.

Beteiligung der Menschen aus Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion
Eine Besonderheit von Chemnitz 2025 ist, dass die über 200 Projekte im Programm von etwa 900 Akteuren aus Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion sowie mit europäischen und internationalen Partner umgesetzt werden. Zusätzlich dazu wurden mit dem extra aufgelegten Förderprogramm „EUJA!“ für das Kulturhauptstadtjahr 120 Projektideen von Einzelpersonen, Vereinen und Initiativen bewilligt. Das lokale Engagement zeigt sich auch in der enormen Beteiligung am Freiwilligenprogramm von Chemnitz 2025, für das sich seit dem Start 2023 über 1000 Volunteers registriert und die bislang ca. 6000 Einsätze geleistet haben.

Verstrickungen heißt das Motto im Kulturbahnhof Flöha, dessen Unterfürurng durch Arbeiten der Bildenden Kunst gestaltet ist. Foto: Christof Heyden

Das in der Bewerbung formulierte Ziel, möglichst viele Menschen zum Mitmachen zu bewegen, geht auf. So haben beispielsweise bei einem großen Musical der Kulturkirche Chemnitz 2025 1600 Amateur-Sänger mitgewirkt. Etwa 2.500 Chemnitzer beteiligten sich aktiv an der Umsetzung des KOSMOS-Festivals. Seit Mai 2024 treffen sich wöchentlich etwa 100 Menschen über 60 Jahren zu Tanzworkshops und eine wachsende Gruppe junger Menschen plant und realisiert laufend eigene Projekte mit einem großen Jugendfestival als Finale im Oktober. 160 Garagennutzer haben sich von einer Fotografin porträtieren lassen, die Bilder sind in einer Ausstellung zu sehen. Allein im April haben etwa 600 Chemnitzer ca. 400 Apfelbäume in mehreren gemeinschaftlichen Aktionen gepflanzt, das nächste Pflanzfestival findet im Herbst statt. Hunderte Weitere beteiligen sich mit ihren Geschichten an künstlerischen Projekten, nehmen an den unzähligen Mitmachevents teil oder realisieren eigene Mikroprojekte.

Kultureinrichtungen mit starkem Zuwachs
Die Chemnitzer Museen melden durchweg hohe Besucherzahlen: so die Kunstsammlungen Chemnitz verzeichneten im Zeitraum Januar bis Mai 2025 rund 61.205 Besucher (2024: 29.507). Besonders das Museum für Naturkunde Chemnitz begrüßte im gleichen Zeitraum 10.668 Gäste (2024: 8.370)
Das Industriemuseum zählte bis zum 9. Juni 2025 insgesamt 49.775 Gäste, ein Plus von 66,6 % im Vergleich zum Vorjahr.

Bürgermeister Raik Schubert freut sich über das Purple Path Projekt, gleich drei Stationen sind allein in seiner Gemeinde, zu denen auch My Floating House von Karolin Schwab gehört. Foto: Christof Heyden

Tourist-Information stark gefragt
Die Tourist-Information Chemnitz verzeichnet von Januar bis Mai rund 450 Führungen mit über 10.000 Gästen – mehr als eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr (178 Führungen mit 2.924 Gästen). Zusätzlich gehen täglich rund 400 Anfragen ein. Auch die Zahl der Reiseanfragen durch Individualreisende, Gruppen oder Veranstalter ist deutlich gestiegen. Im ersten Halbjahr wurden über 200 Gruppenanfragen für rund 3.500 Gäste bearbeitet. Viele Gäste bleiben im Schnitt drei bis vier Tage in der Stadt, besuchen Museen, Veranstaltungen des Kulturhauptstadtjahres und nehmen Führungen oder Stadtrundfahrten in Anspruch.

Deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen und touristische Nachfrage
Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) hat sein Angebot im ersten Halbjahr 2025 deutlich ausgeweitet: Rund 900 zusätzliche Busse und 560 zusätzliche Züge auf insgesamt 12 Linien sind im Einsatz, ein Sonderverkehr zu Großevents, darunter Nachtzüge (Stockholm), der Hauptstadtbus nach Prag und regionale Bahnlinien und Seilbahnverstärkungen. Der VMS rechnet mit mindestens 1 Million zusätzlichen Fahrgästen bis Ende Juni.

Gästeführer berichten von großer Nachfrage und positiver Resonanz
Der Verein der Gästeführer Chemnitz e. V. verzeichnet in der ersten Jahreshälfte ein deutliches Umsatzplus, zum Teil mit einer Verdoppelung von Führungen im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Anfragen ist spürbar gestiegen – sowohl von privaten Gästen und Kleingruppen als auch von Teilnehmer von Kongressen und Veranstaltungen. Viele dieser Gruppen nutzen ihren Aufenthalt gezielt, um das Kulturhauptstadtjahr zu erleben. Besonders gefragt sind themenspezifische Touren und individuell abgestimmte Programme. Das Feedback der Gäste, die aus Sachsen, aus Deutschland und aus dem Ausland kommen, fällt durchweg positiv aus – sowohl mit Blick auf die Qualität der Führungen als auch auf die Atmosphäre in der Stadt. Um der starken Nachfrage an Stadtführungen gerecht werden zu können, bieten Chemnitz-2025-Volunteers seit April jeden Samstag Stadtspaziergänge auf Deutsch und Englisch an. Pro Woche nehmen über 100 Gäste daran teil.

Oberbürgermeister Sven Schulze (2.vl.) gehörte zu den Passagieren, die die Strecke nach Prag eröffneten. Foto: Christof Heyden

Internationale Delegationen
Die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH begrüßte in der ersten Jahreshälfte rund 30 Delegationsgruppen mit insgesamt etwa 1.500 Fachbesucher aus über 30 Ländern Europas und der Welt, darunter alle EU-Mitgliedsstaaten sowie weiteren Ländern wie Armenien, Großbritannien, Japan, Kasachstan, Kosovo, Norwegen, der Türkei, der Schweiz und Südafrika. Auch der Austausch unter den europäischen Kulturhauptstädten ist aktiv. Unter anderem zur Eröffnung und zur Konferenz „40 Jahre Europäische Kulturhauptstädte“ waren Delegationen aus insgesamt 60 ehemaligen oder zukünftigen Kulturhauptstädten zu Gast in Chemnitz und der Region.

Journalistisches Interesse
Chemnitz und die Kulturhauptstadtregion erleben eine starke Medienresonanz. Das Thema Chemnitz 2025 hat bislang etwa 400 Journalisten aus Deutschland, aus insgesamt 16 europäischen Ländern sowie aus Argentinien, Südkorea und China in die Kulturhauptstadt gelockt Insgesamt sind seit Jahresbeginn rund 2.200 Beiträge über die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 erschienen – davon rund 1.050 national, etwa 750 regional, rund 300 überregional und mehr als 140 international.

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