Rollende Automobilgeschichte ist mit der 13. Auflage der Historic Classic Erzgebirge zu erleben. Zeitlos schöne Karossen a la Trabi, Dkw und Audi kreuzen durch die Geburtsorte ihrer Modellschmieden.
Chemnitz. Unter der Rekordbeteiligung von 78 Fahrzeuglenkern ist am Freitag die zweitägige Historic Rallye Erzgebirge vom Annaberger Landrat Rico Anton und dem Chemnitzer Verkehrs-Amtsleiter Alexander Kirste auf Tour geschickt worden. Die Auftaktrunde lenkt die Teilnehmer mit ihren chromblitzenden Vehikeln aus allen Bundesländern und der Schweiz über 200 Kilometer durch die UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří, bevor am Samstag unter dem Motto Sächsische Burgen und Schlösser einige der imposantesten Bauwerke Sachsens die Tagesziele sind.
So steuern Porsche und Mercedes, Audi und Volkswagen, aber auch Trabant- und Wartburgbesatzungen die Rochsburg, Wechselburg und Schloss Lichtenwalde an.
Mit Jan Ulbricht und Patrick Schönborn nahmen Punkt 9 Uhr zwei Chemnitzer als erste Crew das touristisch-technische Abenteuer in ihrem Toyota unter ihre Räder. Sommer, Sonne & Cabrio ist die Devise für Karsten Pfau und Tochter Jule.
Die Hohenstein-Ernstthaler sausen mit ihrer offenen 28 PS-starken Familienkutsche Marke DKW über die Strecke. Gewappnet für den Verkehr im Großstadtdschungel sind ebenso Andreas Hilscher und Thomas Noffz. Die beiden kutschieren einen Safari-Landrover, der im Erzgebirge auch jede Wasserdurchfahrt möglich macht.
Wenn der Vater mit dem Sohne freiwillig zu Putzlappen greift und akribisch das Blech wienert, sind die Motorsportfans Maximilian und Klaus Seubert mit von der Partie. Mit einem Schluck Wasser aus der Vorratspulle brachten die beiden Schkeuditzer ihren BMW vor der Rathaustür auf Hochglanz.
Zu den Automobilisten aus dem Alpenland zählt Reinhard Müller. Aus Basel kommend, nimmt der Schweizer mit Freunden aus Bern und Zürich in einem Moskwitsch sowjetischer Bauart teil. „Wir sind Mitglieder des eidgenössischen Trabant-Clubs. Zu einer zurückliegenden Tour bin ich auf diesen Ost-Oldie gestoßen, jetzt bin ich mit ihm dabei.“
Mit dem Startschuss stieg bei den Organisatoren um Karla Brinkmann der Blutdruck: „Ungeachtet unserer Erfahrung machen uns die diesjährigen Umleitungen wegen Bauarbeiten erheblich zu schaffen“, so Rennleiter Wolfgang Kießling, der noch Augenblicke vor dem Aufbruchssignal die ausgearbeiteten Routeninformationen schon vom Alltag über Bord geworfen sah. Zugleich wusste er von Neuerungen zu berichten, die den sportlichen Anreiz befördern werden, so überraschende Geschwindigkeitsprüfungen, bei der ein Abschnitt mit 9 kmh und weniger Meter später mit 13 kmh zu durchfahren sind. (hy)