Corona-Pandemie stoppt auch den für 2020 geplanten 29. Tag der Sachsen in Aue-Bad Schlema. Das größte Volksfest des Freistaates könnte stattdessen hier 2023 gestartet werden.
Dresden/Aue-Bad Schlema. Sachsens größtes Vereins- und Verbandsfest wird 2020 nicht stattfinden. Dies haben der Präsident des Kuratoriums »Tag der Sachsen«, Dr. Matthias Rößler und der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema, Heinrich Kohl, bekanntgegeben. Das Volksfest wird in einem späteren Jahr in der Erzgebirgsstadt nachgeholt. Der Wunsch der Stadt Aue-Bad Schlema, das Fest zu verschieben, wurde durch die Mitglieder des Kuratoriums »Tag der Sachsen« in einem Beschluss bestätigt.
Nach den ursprünglichen Planungen sollte der 29. »Tag der Sachsen« in diesem Jahr vom 4. bis 6. September in der Erzgebirgsstadt gefeiert werden. Ein neuer Termin steht bislang noch nicht fest.
Der Präsident des Kuratoriums, Dr. Matthias Rößler, bezeichnet die Entscheidung als schmerzhaft: »Die Vorbereitung auf das größte Vereins- und Heimatfest des Freistaates Sachsen erstreckt sich über mehr als zwei Jahre und bezieht einen großen Kreis an Beteiligten ein; daher sind bereits sehr viele Stunden an Arbeit in die Planungen und Organisation geflossen. Auch die steigende Vorfreude und die gespannte Erwartung auf das Fest zum ersten Septemberwochenende war bei den Mitwirkenden deutlich zu spüren.“ Der Dresdner bedankt sich bei allen Vereinen, Verbänden, Ehrenamtlichen und Unterstützern für ihr bisher gezeigtes Engagement.
Oberbürgermeister Heinrich Kohl macht deutlich, dass das unter dem Motto »Herzlich willkommen im Schacht“, geplante Volksfest derzeit nicht wie erforderlich vorbereitet werden kann. „Die von keinem vorhersehbare und zeitlich nicht abschätzbare Sonderlage durch das Corona-Virus stellt uns nun vor große Probleme. Da die Virologen deutlich gesagt haben, auf welche Weise das Gesundheitssystem vor Überforderung geschützt werden kann, nämlich durch Verzögerung der Infektionswelle bis in den Sommer hinein, war schnell klar, dass eine Volksfest mit ca. 250.000 erwarteten Besuchern jeden Alters schon aus objektiven Gründen nicht schon im September 2020 stattfinden kann.“
Aktuell sei eine Weiterarbeit an Konzepten nur bedingt möglich bzw. muss komplett eingestellt werden. Dies betrifft u.a. sämtliche Konzepte zur Verkehrsplanung, zur Ver- und Entsorgung, das Sicherheitskonzept sowie das Sanitätskonzept, da die verantwortlichen Bereiche zum Großteil der kritischen Infrastruktur zuzurechnen sind und in der derzeit vorherrschenden Lage ihrem Kerngeschäft nachgehen müssen. Nicht abzuschätzen ist zudem, welche Auswirkungen die Pandemie auf die wirtschaftliche Situation für einen Teil der beteiligten Drittanbieter, Firmen und Subunternehmer der Region bis zum Sommer haben wird.
In seiner 29-jährigen Geschichte des Tags der Sachsen ist bislang einmal ein Jahrgang abgesagt worden. Die Gastgeberstadt Döbeln versank bei der Jahrhundertflut 2002.