Die Karpfen atmen wieder auf!

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Unter dieser Devise rückte die Feuerwehr in Eppendorf zu einem nichtalltäglichem Hitze-Einsatz aus: Auch Hecht, Zander, Wels und Co brauchten Sauerstoff.

Eppendorf. Diesmal war das Engagement der Rettungshelfer an den beiden Teichen des örtlichen Angelvereins gefragt. Dabei wird der Einsatz als Premiere in die Dienstchronik eingehen: Fische wurden noch nie gerettet. „Wir nutzen unseren angestammten Übungsabend, um den Mitgliedern des Angelvereins zu helfen. Die hochsommerlichen Temperaturen haben auch deren Fischgewässer erheblich erwärmt, mangelnder Sauerstoffgehalt hat in dem stehenden Nass die Algenbildung befördert, die Situation für die Kiemenatmer ist problematisch“, erklärte Gemeindewehrleiter Marko Schiebold.

Rettungsaktion für die Fische in Eppendorf. Foto: Christof Heyden

Mittendrin die Angler mit Fred Last, Jugendwart des Angelvereins Ortsgruppe Eppendorf, selbst. „Wir sind sehr angetan von dem Einsatz der Feuerwehr, es ist ermutigend, unbürokratisch tatkräftig Hilfe zu erhalten“, zeigte der sich erfreut. „Wir sind sehr um unser Gewässer und die eingesetzten Fische in Sorge. Für uns ist das ein wirtschaftlicher Faktor.“ In der Vorwoche hatten die Petrijünger bereits einen Hilfseinsatz gestartet. „Erstmals in unserer 50-jährigen Vereinsgeschichte haben wir versucht, den oberen Angelteich mit einer Schmutzwasserpumpe zu belüften. Indes: Man sieht es, mit keinem dauerhaften Erfolg“, so Fred Last. „Und jetzt drohte die Situation massiv, dass besonders der obere Teich umkippt. Es fehlt der Sauerstoffeintrag und die natürlich Umwälzung, wir haben keinerlei Zulauf“, so Fred Last.

Jugendwart Fred Last dokumentiert die Aktion. Foto: Christof Heyden

An beiden Teichen brachten sich nun die Frauen und Männer mit einem Dutzend Strahlrohren und modernster Pumpentechnik in Stellung. „Wir saugen zunächst das Wasser aus den Teichen an und schießen es mit den Strahlrohren wieder in großem Bogen zurück. Beim Aufschlag auf der Gewässeroberfläche gelangen Luftblasen ins Wasser, damit erhalten die Fische den lebensnotwendigen Sauerstoff. Nützlicher Effekt dabei: Auch die Temperatur wird heruntergebracht“, so Marko Schiebold. 5000 Liter in der Minute saugten die Pumpen an, am Ende des knapp einstündigen Agierens waren rund 300.000 Liter Wasser durch die Schläuche gelaufen. Fred Last verfolgte auch mit Thermometer ausgerüstet, das Geschehen. „Die Temperatur ist von knapp 30 Grad um vier bis fünf Grad im  Gewässer gesunken“, so der Angler hochzufrieden.