Dresden. Der Erzgebirgskreis ist bei Touristen gefragt. Vom Hotel über die Pension bis zur Ferienwohnung: im vergangenen Jahr wurden rund 877.300 Übernachtungen gezählt. Das sind 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schnitt blieben die Gäste 2,9 Tage im Erzgebirgskreis. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Dresden-Chemnitz beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamtes Sachsen.
„Vom Reisekoffer der Touristen bis zum Aktenkoffer der Geschäftsleute: Die Menschen haben den Erzgebirgskreis auf dem Reise-Ticket. Es kommen reichlich Gäste. Aber die wollen guten Service. Und genau daran hapert es oft. Die Branche braucht Fachkräfte. Also Profis, die ihren Job gelernt haben – von der Hotel-Rezeption über die Bar bis zum Spa. Für das Housekeeping braucht die Branche genauso Know-how wie für die Haustechnik. Weder ein Hotelfachmann noch eine Restaurantfachfrau lässt sich durch angelernte Mini-Jobber ersetzen“, sagt Uwe Ledwig, Vorsitzender des NGG-Landesbezirks Ost.
Während der Corona-Pandemie seien die Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe im Erzgebirgskreis deutlich zurückgegangen. Davon habe sich die Branche noch längst nicht erholt. Im Gegenteil: „Mehr Arbeit wird aktuell von weniger Köchinnen, Kellnern und Rezeptionistinnen geschultert. Das geht auf Dauer nicht gut“, so NGG-Landesbezirksvorsitzender Ledwig. Schon jetzt würden kräftig Abstriche im Angebot gemacht: „Dünnere Speisekarten, weniger Zimmer, dafür mehr Ruhetage – der Personalmangel macht vielen Hotels, Restaurants und Gaststätten zu schaffen“, bringt Uwe Ledwig seine Sorge zum Ausdruck. (PM)