Diese Erlebnisführung ist für Touristen spektakulär: Die Ehrenfriedersdorfer Bergbaugeschichte und der Altbergbau sind zur Nachtzeit zu erleben.
Ehrenfriedersdorf. Eine Neuauflage einer speziellen Sonderführung startet am 2. März innerhalb der traditionellen Nachtschicht im Besucherbergwerk Ehrenfriedersdorf. Dann sind Besucher eingeladen, den historischen Bergbau in der Zeit zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert gesteinsnah zu erleben. Gezeigt wird der alte Silbererzabbau, es geht in historische Schachtbereiche wie zum Sauberg Stolln aus dem 16. Jahrhundert. Gefragt sind dabei durchaus eine Portion Mut, denn die Tour beginnt mit einer Seilfahrt in 110 Meter Tiefe. Im engen Förderkorb geht es mit 4,5 m/s nach unten.
Auch Kondition und Ausdauer sind für die rund vier Stunden andauernde Zeitreise gefragt, mit ausgebauten Bauwerken sind die Stollen von einst nicht vergleichbar. Dann geht über die engen Strecken aus dem Mittelalter. Die Gastgeber weisen daraufhin, dass mit einer starken Verschmutzung der Oberbekleidung zu rechnen ist. Deshalb sollte eigene Wechselbekleidung (Hose und Jacke) mitgebracht werden. In der Grube herrscht eine Temperatur von 8 Grad Celsius.
Über Erzgebirgsgrenzen hinaus ist das Bergwerk für seine therapeutische Funktion bekannt. So ist einer der Stollen eine staub- und allergenfrei Zone, zu der nur Patienten Zutritt haben. Eingehüllt in einen Schlafsack verbringen sie täglich 2 Stunden bei 7°C und 100 % Luftfeuchtigkeit unter Tage. Das Klima wirkt sich lindernd und heilend bei Asthma.
Früher wurden zu Hochzeiten täglich etwa 1200 t Erz nach über Tage gebracht. Heute ist der Schacht an der Oberfläche mit einer Plombe verschlossen und der weiterhin sichtbare Förderturm, das Wahrzeichen des Besucherbergwerkes, dient als Denkmal für den Ehrenfriedersdorfer Bergbau.
Beginn der Führung ist 21 Uhr. Das Mindestalter beträgt zehn Jahre. Der Eintritt kostet Erwachsene 24 Euro und Schüler und Studenten 18 Euro. Für die Veranstaltung ist Voranmeldung notwendig.