Mittweida. Die Stadtbibliothek Mittweida wurde am vergangenen Freitagabend zum Schauplatz literarischer Höhepunkte: Bei der feierlichen Kammweg-Preisträgerlesung präsentierten die drei Hauptpreisträger des angesehenen Kammweg-Literaturpreises 2025 ihre ausgezeichneten Kurzgeschichten einem begeisterten Publikum. Die Veranstaltung wurde musikalisch von der Musikschule Mittelsachsen begleitet und war von einer Atmosphäre gespannter Aufmerksamkeit geprägt, bestimmt von der Wertschätzung für die vorgestellten Texte.
In ihren einfühlsamen Laudationen würdigte die Jury die Vielfalt und Tiefe der eingereichten Werke. Unter dem diesjährigen Thema „Der Horizont verdeckt den Hintergrund“ setzten sich die Autorinnen und Autoren mit Fragen der Wahrnehmung, des Verborgenen und des Unausgesprochenen auseinander. Besonders hervorgehoben wurde die Fähigkeit der Preisträger, mit wenigen Worten eindrucksvolle Bilder zu zeichnen und sowohl gesellschaftlich relevante Themen als auch sehr persönliche, mitunter schmerzhafte Erfahrungen, literarisch anspruchsvoll zu verarbeiten.
Die Geschichten spiegelten nicht nur den Blick auf das große Ganze, sondern auch intime Einblicke in individuelle Lebensrealitäten wider – von Verlust und Erinnerung bis hin zu inneren Konflikten und der Suche nach Wahrheit.
Die Preisträger 2025:
Steffen Wollmerstädt aus Dresden erhielt den mit 500 Euro dotierten ersten Preis für seine Kurzgeschichte „Gelobt Land“, die mit Spannung und Tiefgang überzeugte.
Markus Helmut Brückner aus Annaberg-Buchholz wurde mit dem zweiten Preis (350 Euro) für „Brief in der Jacke“ ausgezeichnet – eine feinfühlige Erzählung, die durch stille Intensität und die kunstvolle Balance zwischen Reflexion und Handlung berührte.
Annika Ehnert aus Oederan gewann den dritten Preis (250 Euro) mit ihrer Geschichte „Wahrheiten“, die durch psychologische Tiefe und authentische Sprache beeindruckte.
Die Jury, bestehend aus fünf Fachleuten aus Literatur und Kultur, hatte aus insgesamt 36 Einsendungen die prämierten Beiträge ausgewählt. Die Lesung bot den Gästen nicht nur einen Einblick in die Werke der Preisträger, sondern auch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit den Autorinnen und Autoren sowie weiteren anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Die Kammweg-Preisträgerlesung 2025 war ein voller Erfolg und unterstrich einmal mehr die Bedeutung regionaler Literaturförderung im Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen. (ToScheu)