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Majoratsgut bewährt sich als Konzertstätte

Mit einem Musikerlebnis ist im Majoratsgut zu Großhartmannsdorf ein langjähriges Veranstaltungsformat fortgeführt worden. Für die Gastgeberin war es die Premiere.

Großhartmannsdorf. Am Ostermontag gastierten die Dresdner Bach Solisten mit dem Concerto Festo Paschali und führten Werke von Händel, Bach, Molter und Verdi sowie Brandt auf. 60 Gäste folgten dem Vortrag von Joachim Karl Schäfer Trompete, Yuka Inoue, Kontrabass und Andreas Wenske am Klavier. Deren Gastspiel reihte sich in Veranstaltungsreise 2025 ein, welches die Künstler auch in Schlösser Hermsdorf und Hubertusburg und die Dorfkirche Rußdorf führt.

Dass dieses Programm im Herrenzimmer des Hofes übers Parkett gehen konnte, war ein Verdienst von Andrea Theilig, die seit Dezember 2023 als neue Pächterin das Cafe im Mayoratsgut bewirtschaftet. „Für mich war diese kulturelle Facette eine Premiere, getragen von dem Willen, über das gastronomische Angebot hinaus im Majoratsgut weitere Veranstaltungen zu etablieren. Und da vordem Musikbeiträge über Jahre gute Nachfrage fanden, war der Entschluss gereift, in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung daran anzuknüpfen“, berichtetet Andrea Theilig vom eigenen Lampenfieber.

Dafür zollte der renommierte Bach-Musiker Joachim Schäfer der Gastgeberin seinen Respekt. „Erstmals spielte ich im Majoratsgut schon 2007 auf, seitdem regelmäßig in fast jedem Jahr, allein Corona stoppte die Konzerte. Prima, dass nach Stillstandzeiten wieder Leben in ein derart Kleinod einzieht. Dafür bedarf es der Gestaltungskraft von Akteuren wie Frau Theilig“, so der Dresdner. 

Pächterin Andrea Theilig organisierte das Osterkonzert im Majoratsgut. Foto: Christof Heyden

Jeweils an Sonntagen bewirtet die gelernte Restaurantfachangestellte und jetzige Kulturmanagerin Besucher im früheren Lehnsgut. „Das wird unterdessen über die Ortsgrenzen hinaus gut angenommen, so mancher nutzt die Gelegenheit, das interessante Bauwerk mit seinen Sammlungen zu besuchen. Auch zum Konzert sind Zuhörer aus Brand-Erbisdorf und Freiberg zu uns gekommen.“

Darüber hinaus verweilten Gäste auch zu vordem abzusprechenden Geburtstagsfeiern, Seniorentreffen und dem Trauercafe im Majoratsgut. Die leckeren Offerten munden. „In unserem Cafe wird frisch gebackenes serviert. Von Apfelkuchen bis Zimtschnecke reicht das Angebot, welches in Zusammenarbeit mit Konditormeisterin Madlen Tilger kredenzt wird“, sagt die Brand-Erbisdorferin, die gebürtig aus Dresden stammt. Da, wo einst die Alte Schlossküche untergebracht war, finden jetzt 30 Personen im Cafe einen Sitz, zudem bietet der hergerichtete alte Rinderstall weitere Plätze.   

Seit 1250 ist das Majoratsgut als Standort in Lehnsherrschaft bekannt. Namhafte Adelsgeschlechte zeichneten für dessen Geschicke verantwortlich. Unter ihnen derer zu Vitzthum und zu Waldenburg.
Als Majorat wird ein mittelalterliches Erbrecht bezeichnet, bei dem ein Landbesitz oder Vermögen immer vom ältesten Sohn oder dem nächsten männlichen Verwandten als Ganzes zu erben und zu erhalten war.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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