Am Schauplatz Eisenbahn Hilbersdorf werden zum Museums-Heizhausfest geschätzte Arbeitsmaschinen des Modells V 100 der Deutschen Reichsbahn Station machen. Was waren das für Typen?
Hilbersdorf. Die Organisatoren des 31. Heizhausfestes rücken im Programm vom 23. bis 25. August einen erfolgreichen Modelltyp in den Blickpunkt. „Wir wollen ein Dutzend Fahrzeuge der Lok-Typenreihe V 100 vorstellen, die als unverwüstliche und vielseitig einsetzbare Zugtiere der Eisenbahn gelten. Diese Fahrzeugserie wurde vor 60 Jahren aufs Gleis gesetzt, mit der V 100 003 ist eine der ältesten Exemplare dabei“, so Johnny Ullmann vom Presseteam des Vereins. Ob im Osten oder Westen, die verschiedene Versionen umfassende Modellreihe war und ist im Zug- und Rangierdienst unverzichtbar.
„Aus jener Frühphase stammt die 110 025, die bis 1980 im Bahnbetriebswerk Karl-Marx-Stadt und danach in verschiedenen Bahnbetriebswerken der Reichsbahndirektion Dresden stationiert war. Nach ihrer letzten Fahrt zwischen Flöha und Cranzahl wurde sie als Leihgabe des DB-Museums Nürnberg bei uns in Chemnitz-Hilbersdorf abgestellt“, so der Bahnfan. Dieses Exemplar gehört zu den Ausstellungsstücken, die für das Heizhausfest vorbereitet werden und die die Hilbersdorfer dem Publikum an allen drei Tagen zusammen mit anderen Typen fachkundig auf der Drehscheibe am Rundhaus präsentieren wollen.
„Das Modell wurde als leichte bis mittelschwere Personen- und Güterzuglokomotive sowie für den Einsatz im schweren Rangierdienst entwickelt. In Serie wurde sie mit dieselhydraulischem Antrieb ab 1967 im VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke Hans Beimler in Hennigsdorf gebaut“, kennt Johnny Ullmann den Werdegang. „Die Modellreihe steht für den bei Dampflokfans eher ungeliebten Traktionswechsel, die 1000 PS-Maschinen ließen die Feuerbuchsen der Kohlefresser erkalten, die eisernen Rösser hatten ausgedient. Doch unterdessen genießen sie selbst Kult-Status.“
Kenner die Fahrzeuge wissen deren Bauphasen mit unterschiedlichsten Details zu unterscheiden, etwa an der Farbgebung. So kamen sie mit grauem Grundanstrich und grünem Zierstreifen sowie grünen Dächern fürs Führerhaus daher. Heutige Generationen ist der bordeauxrote Aufbau und ein cremefarbener umlaufender Zierstreifen bekannt. Die als Rangierloks genutzten Fahrzeuge sind an ihrem orange-gelben Anstrich zu erkennen. Fachleute schätzen, dass rund 150 Exemplare größtenteils bei Privatbahnen noch im Einsatz sind. (hy)