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Donnerstag, 25. April 2024

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Zwergspitz Mutzel ersetzt Zoobesucher

Auch im Auer Tiergarten „zoo der minis“ zeigen sich die Mitarbeiter erfinderisch, angesichts mangelnder Besucher ihre Schützlinge bei guter Laune zu halten. Und dabei nimmt ein Vierbeiner eine besondere Aufgabe.

Aue. Einige Zootiere sehen die Besucher als Bereicherung ihres Lebensraumes an und interagieren auf unterschiedliche Weise mit ihnen. Diese Beobachtung kennt das Team der Einrichtung um Bärbel Schroller. Da dieser Punkt nun seit mehreren Monaten entfallen ist, werden in noch größerem Maße, soweit Zeit und Geld das zulassen, Beschäftigungsangebote offeriert. Die Tiere im Auer Tiergarten „zoo der minis“ sind fast alle sehr begeistert von Besuchern mit Hunden und es kommt dabei zu vielen Interaktionen.

Diesen Part übernimmt jetzt der Zoohund Zwergspitz Mutzel. Er geht von Zeit zu Zeit mit Mitarbeitern im Spazierschritt von Gehege zu Gehege und sorgt so für Abwechslung. Dabei erkennen die Tiere schon am Schrittmaß, wer Besucher und wer Tierpfleger ist. Zwergotter, Miniponies, Miniesel, Ouessantschafe, Alpakas und Krallenaffen sind nur ein paar Arten, die dieses Angebot mit großem Interesse annehmen.

So eine Schneemann-Nase ist eine leckere Versuchung…. Foto: Bärbel Schroller

Die Leiterin stellt fest, dass noch mehr als sonst Kreativität bei der Fütterung gefragt ist. Das Futter wird in Kartons gepackt, im Gehege versteckt oder schwer erreichbar aufgehängt. Mitunter werden z.B. den Katzen zusätzlich Felle zur Beschäftigung ins Gehege gegeben. Insekten werden in Heu oder Futterkugeln versteckt. Bei den Krallenäffchen werden u.a. Zettel gefaltet in denen Leckereien versteckt sind. Da aber auch „Nieten“ dabei sind, beschäftigen sich die Tiere intensiv damit.

Verträgliche Tierarten, die eigentlich geografisch nicht wirklich zusammen passen und ansonsten auch in getrennten Gehegen leben, werden zeitweise vergesellschaftet, auch das sorgt etwa bei Alpaka und Emu für Abwechslung.

Manche Tiere nutzen die ruhigere Zeit auch zur Vermehrung. Die Zwergaras haben seit Jahren nicht mehr erfolgreich gebrütet, sicher auch weil sie sich sehr viel mit den Besuchern beschäftigen und ihnen die Brut wahrscheinlich zu langwierig war.“

Zur Stimulation des Geruchssinnes werden unter anderem Duftmarken von „Beutetieren“, z.B. Pferdekot bei Katzen, im Gehege eingebracht. Bei anderen Tieren sind das aber auch Gewürze oder Parfüm.

Hilfsmittel zur taktilen Stimulation sind unter anderem Bürsten, Matten und Zweige. Auch die Darbietung von Futter in verschiedenen Formen, versteckt, verstreut, oder auch im Ganzen, bereichern das Leben der Tiere.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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