Oederan. Auch in diesem Jahr hat der Landkreis Mittelsachsen im Rahmen des Tages des offenen Denkmals beispielhafte Werterhaltungsaktionen gewürdigt. Im Zuge der Festsitzung im sanierten Oederaner Rathaus, welches selbst 450 Jahre alt ist und innerhalb von vier Jahren mit großen Engagement saniert wurde, erhielten drei Objektbesitzer die Denkmalpreise des Landkreises.
Sie gehen dieses Jahr an Familie Wachs für die Sanierung eines Wohnstallhauses in Auerschütz in der Gemeinde Jahnatal, an Familie Demarczyk für die Sanierung des Mühlenanwesens in Steinbach in der Gemeinde Reinsberg und an Rainer Berg für die Sanierung des Hohen Hauses in Rochlitz. Sie stehen beispielhaft für die vielen Menschen in Mittelsachsen, die tagtäglich Denkmale erhalten oder mit neuem Leben erfüllen. Unsere Denkmalbehörde ist dabei ein Partner, der berät und pragmatisch zwischen den Belangen der Eigentümer und der Bewahrung der Kulturgüter abwägt, heißt es in der Begründung.
Familie Wachs erhält den Preis für die Sanierung eines 1836 errichteten Wohnstallhauses. Durch das tolle Zusammenspiel aller Beteiligten wurde aus dem perspektivlosen grauen Entlein ein stattlicher Bau. Die Sanierung dauerte drei Jahre.
Das „Hohe Haus“ in Rochlitz galt einst als ein Problemgebäude. Es liegt an der Altstadt und war im Mittelalter nach dem Schloss und dem Rathaus der bedeutendste Profanbau der Stadt. Das Haus wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrfach umgebaut. Nachdem neue Umbaupläne Anfang der 90-er Jahre scheiterten, erfolgten fast 30 Jahre keine Erhaltungsmaßnahmen am Gebäude und es wurde ein Fall für die Bauaufsicht. Ein altes Kulturdenkmal mit den Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen mit Balkon, Fahrstuhl und Barrierefreiheit zu verbinden, war im Hohen Haus für Rainer Berg nicht einfach. Auf drei Geschoßebenen entstanden insgesamt neun Wohneinheiten unterschiedlicher Größe.
Die Konzessionierung der ehemaligen „Kriegers Mühle“ in Steinbach geht bis auf das Jahr 1729 zurück. 1860 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt, aber das Gebäude blieb lange im Besitz der Familie Krieger. 2019 wurde es zwangsversteigert. Innerhalb der zweieinhalbjährigen Sanierung kam es zu keiner bösen Überraschung, wie Schwammbefall. Dank guter eigner Fachkenntnisse kam Familie Demarzyk ohne professionelle Bauüberwacher aus.(PM)