Die Holzfiguren stehen still, die Gartenbahnen haben ihr Ziel erreicht und die Wasserräder klappern nicht mehr – in der Miniaturwelt Klein Erzgebirge zieht Ruhe ein.
Oederan. Nach dem Finaltag Freitag der Saison 2025 ging es am Wochenende an das große Abbauen der Freiluftanlage Heimatberg. Rund 30 Vereinsfreunde und freiwillige Helfer begannen, 220 Modelle zu demontieren. Diese wiederum bestehen oft aus vielen Einzelteilen, so werden auch über 1.200 Holzfiguren und Accessoires wie Tiere, Fahrzeuge, Boote, Liegestühle und Minispielsachen ins Winterquartier gebracht.
Fließbandarbeit gleich machten sich die Akteure um Vereinschef Michael Keller ans Werk: während eine Gruppe die Objekte aus ihren Standorten hoben, machte sich eine Brigade ans Grobreinigen dieser Exemplare. Eine weitere verlud diese wiederum auf unterschiedlichste Transportmittel, um sie einem Tema im Winterquartier zu übergeben.
„Prima, dass die Wettermacher heute auf unserer Seite waren, wir die Miniaturen bei Sonnenschein bergen können. Diese Szenerie hätten wir uns gerade für die zurückliegenden Oktobertage gewünscht, die leider auch gerade in den Herbstferien regnerisch verliefen“, so der Vorsitzende.
Der sieht eine durchwachsene Saison hinter sich und seinen Vereinsfreunden. „In einem ersten Resümee gehen wir von weit über 20.000 Besuchern aus, was dennoch unter dem Schnitt der Vorjahre liegt“, so Michael Keller. „Die Resonanz der Gäste auf unsere Arbeit war sehr positiv, die einzigartige Einrichtung hat sein großes Image bei einer bundesweiten Gästeschar bestätigt. Vor allem aus Sachsen zieht es diese zu uns, auch internationales Publikum konnten wir begrüßen, so aus Tschechien, Österreich und Nordländern.“
Aktuell zählt die Interessengemeinschaft 40 Mitglieder, sechs schlossen sich 202t dem Gruppe an. Zudem konnten zehn paten gewonnen werden, die ausgewählten Objekte der Miniaturschau ihre Unterstützung zukommen lassen. Höhepunlt des Jahres war die Einweihung des neuen Modells der Augustusburg, das Vorgängerobjekt hatte nach über 50 Jahren vom Zahn der Zeit angenagt, ausgedient. Im Winterhalbjahr werden die Exponate aufgearbeitet, um sie zum geplanten Saisonstart April 2026 wieder präsentieren zu können.
Im Mai 1933 wurde das eigentliche kleine Erzgebirge unterhalb der früheren Gaststätte Waldeinkehr eröffnet, seinerzeit mit 60 Häuschen der Region. Der Krippenverein wurde 1909 gegründet, aus dem sich 1924 der Verein für heimatliche Volkkunst abspaltete. Seit 1955 öffnet die Miniwelt auf dem Gelände im Stadtpark. 1939 wurde die Miniaturschau zum letzten Mal vor dem II. Weltkrieg aufgebaut. Die Neueröffnung war dann am 28. August 1955 auf dem Gelände im Stadtpark. Damit haben die Oederaner sind Wochenende ihre 77. Ausstellungssaison am Standort Stadtpark abgeschlossen.
