Die 31. Saison des Kultursommers Miskus ist Geschichte. Mit einer Bilanzpressekonferenz zogen die Organisatoren eine Leistungsschau. Hier ein kleiner keinesfalls vollständiger Überblick.
Hainichen. Die Einwohner und Gäste Mittelsachsens konnten sich in diesem Jahr auf ein gewohnt vielfältiges Kultursommerprogramm freuen. Mit viel Ideen, Organisationstalent und Engagement hat das sechsköpfige Organisationsteam einen Veranstaltungsplan mit 40 Events in 29 Orten und in Zusammenarbeit mit mehr als 3.000 ehrenamtlich und professionell Mitwirkenden auf die Bühnen und Festplätze der Region gebracht. Zwischen Anfang Juni und Anfang Oktober bot der Miskus jedes Wochenende an mindestens einem Standort in der Region Musik und Unterhaltung sowie Kultur und Geselligkeit. Noch drei Veranstaltungen zum jahresfinale planend, konnten bislang über 58.000 Festivalbesucher begrüßt werden.
Zur traditionellen Saisoneröffnung an der Talsperre Kriebstein am Karfreitag gab es ein Wiedersehen mit der Familie Osterhase und über 20 Märchenfiguren des Miskus. Bereits seit 1994 ist es eine feste Tradition, dass der KlangLichtZauber in Mittweida das Eröffnungskonzert eines jeden Festivalsommers ist. Am 08. Juni präsentierte die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach gemeinsam mit der René Möckel Band und stimmgewaltigen Solisten ihr Cross-Over-Projekt Philharmonic Rock und zauberte damit eine atemberaubende Symbiose aus Rockmusik und Orchestersound.
Das Mittelsächsische Sängertreffen ist eine Veranstaltung, die uns besonders am Herzen liegt und schon viele Jahre im Festivalkalender verankert ist. Am 30. Juni konnten bei schönstem Sommerwetter 15 Chöre aus ganz Sachsen mit 380 Sängerinnen und Sängern im idyllischen Schlosspark in Lichtenwalde begrüßt werden.
Neben einigen kleineren, aber nicht weniger beliebten Veranstaltungen, wie der Fete de la Musique und dem Midsommar mit der Jugendgruppe „Praetorianer“ in Mittweida, der Miskus- Entdeckertour auf den Spuren der Sagen Mittelsachsens, oder den Sommerherrlichkeiten auf
Vom 24. bis 28. Juli war der an der Zschopau gelegene Mittweidaer Ortsteil Ringethal Gastgeber für das 23. Bildhauersymposium Kunst am Wasser. Zum vorgegebenen Thema „Herzlich Willkommen an der Talsperre Kriebstein“ bewarben sich 17 Künstler aus ganz Deutschland mit ihren Vorschlägen um eine Teilnahme. Die drei besten Entwürfe wurden am Ringethaler Schloss künstlerisch umgesetzt und werden zukünftig ihren festen Standort an der Seebühne in Kriebstein erhalten.
Alle Kulturinteressierte, die ihre Tickets für das Veranstaltungswochenende auf der Seebühne Kriebstein langfristig geordert hatten, konnten sich freuen, denn alle drei Veranstaltungen waren schon Wochen vorher restlos ausverkauft. In großartigen Shows konnte man die unvergesslichen Hits von Falco und Michael Jackson und der Rockband Dire Straits erleben.
Der Abschlusstag auf der Seebühne war wieder den Kindern vorbehalten. Das Theater der Tiefe aus Quedlinburg präsentierte das Theaterstück „Das Dschungelbuch“.
Mit vielfältigen Kulturangeboten und historischem Handwerk konnte die 850-Jahrfeier der Gemeinde Wiederau, das Burg- und Altstadtfest Leisnig und als Höhepunkt das Landeserntedankfest in Mittweida bereichert werden.
Am 22. September fand das Abschlusskonzert der 31. Festivalsaison in der St. Nicolaikirche Döbeln mit der fulminanten Aufführung des Oratoriums “Die Schöpfung” von Joseph Haydn statt.t Dieses große chorsinfonische Meisterwerk wurde durch die Mittelsächsische Philharmonie und den Kantoreien Döbeln und Oschatz aufgeführt und stellte ein wahrhaft hochwertiges künstlerisches Finale unseres Festivalsommers dar.
Der MISKUS wirtschaftete in diesem Jahr mit einem Gesamtetat von 684.823,20 Euro. Insgesamt wurden 50 % des gesamten Etats durch Förderungen aus öffentlicher Hand abgedeckt. Der Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen erbrachte dabei den größten Anteil. Die anderen 50 % erwirtschaftete der Verein selbst.
Das Festival „Mittelsächsischer Kultursommer“ könnte nicht existieren, wenn es nicht zahlreiche Unterstützer und Förderer hätte, die mit ihren Zuwendungen die Möglichkeiten eröffnen, Kultur zu den Menschen zu bringen und an abgelegene Orte, die weit von den kulturellen Zentren entfernt liegen. Besonders der Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen schafft durch seine institutionelle Förderung die entscheidende Planungssicherheit für den MISKUS. Dazu gehören aber auch die Anteile des Landkreises Mittelsachsen und die der beteiligten Kommunen. Dass der MISKUS nach wie vor auf einer gesunden finanziellen Basis steht, verdankt er neben öffentlichen Geldern auch den vielen Sponsoren und Spendern. (PM)