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Einfälle für Abfälle – Erstplatzierte im Ideenwettbewerb geehrt

Große Freunde und lauter Jubel am vergangenen Freitag auf dem Schulhof der Freien Oberschule Geyer. Das Schulteam erringt den ersten Preis des Ideenwettbewerbs „Einfälle für Abfälle“ des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Südwestsachsen (ZAS).

Geyer/Stollberg. Der Sieger-Scheck über 1000 Euro samt bunter Erinnerungsurkunde gehen an die Freie Oberschule des„Institut Ausbildung Jugendlicher gGmbH“ (IAJ) in der Bingestadt. Die Einrichtung hat bei dem regionalen Umweltwettbewerb für das Erzgebirge die Kategorie A „Recycling/Upcycling“ für sich entschieden.

„Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben unsere Jury mit ihrem Projekt ‚Pflanztöpfchen aus Fehldrucken‘ überzeugt“, erklären Geschäftsstellenleiterin Ramona Uhlig und Birgit Baumann, Bereichsleiterin Abfallwirtschaft, vom Ausrichter ZAS. „Die Art und Weise, wie hier von den Kindern und Jugendlichen mit den Eigenschaften des Ausgangsrohstoffes Altpapier gedacht und umgegangen wird, hat das Auswahlgremium überzeugt.“

Das in der Schule angefallene Papier wie zum Beispiel von Fehldrucken, Pappen und Kartons wird nicht in die Tonne gegeben, sondern von den Schülerinnen und Schülern in ihren Schulstunden in Pflanztöpfchen umgewandelt. „Wir nutzen dafür den Wirtschafts-, Technik und Hauswirtschaftslehreunterricht“, erläutert Klassenleiterin Madlen Riedel, „so bringen wir den Kindern frühzeitig den verantwortungsvollen Umgang mit knapper werdenden Rohstoffen bei.“

Die vorhandenen Papierreste und Kartonagen werden eingeweicht, dann mit den bereits ausgemusterten Pürierstäben aus der Schulküche fein zerkleinert. Die Papiermasse wird zu stabilen Töpfchen geformt, die für die Anzucht von Gemüsesorten, Kräutern und Nutzpflanzen im Rahmen des Unterrichts genutzt werden. Die ins Erdreich gegebene Töpfchen lösen sich mit der Zeit auf, die Pflanzen können weiter gedeihen. Als weiteres positives Nebenprodukt aus der überschüssigen Papiermasse entstehen mit Samen und Erde gemischte Pflanzballen, sogenannte „Samenbomben“, die vielerorts zur Begrünung eingesetzt werden können.

„Wir sind überglücklich, dass wir den ersten Platz im Ideenwettbewerb gewonnen haben“, freut sich Schülerin Sally Wagner (14) aus der Klassenstufe 7. „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass unsere Stadt und ihre Umgebung grün bleiben und wir mit unseren Mitteln zum Erhalt unseres Erzgebirges beitragen können.“

Sieger-Scheck über 1000 Euro und die Erinnerungsurkunde für Schülerinnen und Schüler der Freien Schule Geyer: Die Lernenden haben aus vielen in der Schule anfallenden Papier- und Kartonresten komplett recyclebare Pflanztöpfe und Samenballen „upcycled“. Foto: Zweckverband

Die geformten Pflanztöpfchen werden unter anderem für die Hochbeete des künftigen Schulgartens und die Umgebung des Schulgebäudes an der Hieronymus-Lotter-Straße genutzt. Doch damit allein wollen es die Verantwortlichen der Freien Schule nicht bewenden lassen: „Wir sehen diesen Preis als besonderer Ehre an. Einerseits ist die Schulleitung sehr stolz auf Lernende und Lehrer, andererseits fühlen uns verpflichtet, auch zukünftig bei den Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Recycling und Ressourcenschonung am Ball zu bleiben, bald weitere Projekte umzusetzen“, sagt Schulleiterin Nancy Schlosser.

Birgit Baumann vom Zweckverband Abfallwirtschaft hat bereits direkte Unterstützung für weitere Umweltschutzprojekte in und um Geyer signalisiert: „Unser Verband hilft selbstverständlich immer gern bei künftigen Anti-Littering-Aktionen. Bei uns können mit etwas zeitlichem Vorlauf Mülltüten, Greifzangen sowie der sachgerechte Abtransport des eingesammelten Mülls beantragt werden. Ebenso ist eine finanzielle Unterstützung dieser Müll-Sammel-Aktionen möglich“.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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