Tuckern und Knacken heißt die Devise am kommenden Wochenende (28./29.7.) in Neuhausen. Framos gesellen sich zu den beißenden Barträgern.
Neuhausen. Die hölzernen Gesellen im ersten europäischen Nussknackermuseum bekommen dann den markanten Sound der Zweitakt-Fahrzeugflotte der legendären Framo-Modelle aufs Ohr. Besonders aber dürften die herausgeputzten und oft in monatelanger Tüftelarbeit aufgebauten Oldtimer aus früher DDR-Fahrzeuggeschichte den Augen schmeicheln: Allesamt sind die Gemisch fressenden Kleintransporter ein chromblitzender Blickfang. „Die sächsische Interessengemeinschaft der Framo-Freunde startet seit vier Jahren jährlich eine große Ausfahrt und erneut ist das Erzgebirge unser Ziel“, sagt Jens Höllein. Der Zwickauer gehört zum Kreis der rund 20 lose organisierten Motorfreunde. Und der ist infiziert vom Framo-Virus. „Der Wagen war der VW-Transporter des Ostens, war in vielen Bereichen unentbehrliches Fahrzeug- und Arbeitsmittel. Diese Technik begeistert uns noch immer.“
Die Organisatoren rechnen mit 20 und mehr sehenswerten Vehikeln, die aus allen sächsischen Landesteilen herangebraust kommen werden. Die Begeisterung für die Kleintransporter-Mobile aus der Frankenberger Fahrzeugschmiede wird genauso dem schaulustigen Publikum gefallen. Vor dem Museum werden die Mobile ausgestellt, zum Corso sind sie rollend zu erleben. Im Schnitt mit 70 Stundenkilometern tuckern die Schrauber über das Land, verbrauchen 12 Liter Gemisch auf 100 Kilometern. Die Technik rollt und rollt, ist einfach, aber solide. Alles ist austauschbar, man kann vieles selbst reparieren, sagen die Besitzer. In den Tank passen 45 Liter Gemisch, entweder im Verhältnis 1:33 oder 1:50, so mancher hat daher Ersatzkanister mit Kraftstoff an Bord. Denn bei Anfahrten aus der Lausitz oder dem Leipziger Tiefland bedarf es flüssigen Futter-Nachschubs.
Uwe Löschner vom Nussknackermuseum freut sich auf die rollende Besucherschar, hat das Treffen zum 2. Mal vor seiner Museumstür mitorganisiert. „Die Kraftfahrer sind ein munteres Völkchen und die Besucher nehmen aufgeschlossen dieses Angebot an.“ Für den traditionsbewussten Holzfachmann macht die Begegnung von Volkskunst und Technik Sinn. Schließlich sei eine Menge Holz im Spiel: die früheren Unterbauten und Karossenteile waren aus dem Naturmaterial wie die Figuren.