Regelmäßig wird in Kühberg zur nachbarschaftlichen Informationsrunde eingeladen: Die Mitglieder des ortsansässigen Sportvereins gestalten den geselligen Jahresrückblick.
Kühberg. Auch am zurückliegenden Sonnabend wusste Vereinsvorsitzender Werner Blaczik wieder den unterhaltsamen Kundendienst für Einwohner und interessierte Gäste mit 500 Fotos und Zeitdokumenten zu bestreiten: Was war 2017 bei uns los?
Scheinbar abseits vom Weltgeschehen, in beschaulicher Lage am Fuße des Bärensteins gelegen, weiß der gestandene Moderator, Chronist und Hobbyfotograf dennoch von so manchem Ereignis in der 230-Seelen-Gemeinde zu berichten. Mit einem gehörigen Schuss Humor, gemixt mit einem Quentchen Ironie und einer Portion Neugier arbeitet Werner Blaczik jene Ereignisse auf, die es nie in die Schlagzeilen der Medien schaffen aber das Miteinander bestimmen. Fakt ist: Wer hier dabei ist, wird auf ein informelles Niveau gebracht, um mitreden zu können, was in Unter-, Zentral- und Oberkühberg geschehen ist. Also machten sich rund 120 unternehmungshungrige Gäste auf den Weg zur neuerlichen vertrauensbildenden Runde.
„Angesichts der Schneemengen wurden am 4. Januar 2017 erstmal die Schneefräsen im Ort eingesetzt“, konstatierte Werner Blaczik mit Beweisfotos. Gerade wetterbedingte Ereignisse durchziehen seine Berichte. So auch, dass am 13. Januar der erste Baum sturmbedingt auf Gemeindeboden umstützte und am gleichen Tag durch Schneeverwehungen die Passstraße gesperrt werden musste. Per Foto bewies der 71-Jährige, dass am 3. Februar der erste Schneemann des Ortes gebaut wurde. Der 31. März indes ging als wärmster Märztag seit Wetteraufzeichnung in Kühberg ein, die hiesige Messstation registrierte 19 Grad und damit im Mittel 3,7 Grad mehr als normal üblich. Dass 2017 ein Jahr der Wetterunterschiede war, bewies, dass die Ostereiersuche am 18. April im Schnee erfolgen musste, aber zum 14. Mai die ersten Maistöcke registriert wurden. „Und am 24. Mai trieben unsere Landwirte die Kühe auf die Almwiesen“, kommentierte er schelmisch ein Foto mit sieben Holstein-Friesen-Tieren im Grünen. Auf den 13. Juni wird der erste spektakuläre Pilzfund datiert wie im Herbst Sturmtief Herwart wieder für Kahlschlag am heimischen Geäst sorgte.
Während zum Neujahrsmorgen 2017 die Besitzer des Bergblicks für immer die Tore der Gaststätte schlossen, begrüßten die Einheimischen am 12. Januar den ersten neuen Erdenbürger. Berichtenswert ebenso, dass der kleine zu Bärenstein zählende Ortsteil im August drei Schulanfänger begrüßen konnte. Kein runder Geburtstag im Ort, von dem Werner Blaczik nichts weiß. Dabei kann der frühere Lehrer auf ein Team von Mitstreitern setzen, die ihm jene Schnappschüsse liefern, die ihm entgangen sind. Etwa von ersten Anheizen eines Swimmingpools am 2. Juni mit einer patentverdächtigen Konstruktion: Einem an einer Wasserwaage montieren und ins Bassin hängenden Tauchsieders. Werner Blaczik dokumentiert den Farbanstrich an Häusern genauso, wie die Straßen neuen Bitumen erhalten haben. Freud und Leid stehen auch im Jahresrückblick eng beieinander. Inhalten heißt es für weniger fröhliche Momente gibt: Etwa, um an verstorbene Mitbürger und ihren Beitrag für das gemeinsame Miteinander zu erinnern.