Christbaumpfad verblüfft Wanderer

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21 Tannenbäume sind entlang des Wanderweges am Kunnerstein im Zschopautal mit über 400 Christbaumkugeln dekoriert worden. Die Aktion findet jetzt weitere Mitgestalter. Foto: Christof Heyden


Alle Jahre wieder erfreut zur Adventszeit ein weihnachtlich dekorierter Wanderpfad unter dem Kunnerstein die Akteure auf Schusters Rappen.


Kunnersdorf. Man kennt den Canalettoweg im Elbsandsteingebirge oder den Stülpnersteig im Erzgebirge. Im Zschopautal weckt ein Christbumpfad das Interesse der Wanderer. Denn zum 6. Mal haben Annelie Arbeiter und Nora Stange 2018 in ehrenamtlicher Wichtelarbeit Nadelbäume entlang einer rund 1200 Meter langen Teilstrecke des Rundwanderwegs zwischen Kunnersdorf und Hennersdorf liebevoll dekoriert. Unterhalb des Aussichtsfelsen Kunnerstein und wenige Meter oberhalb der Schienenstrecke der Zschopautalbahn glitzern und flimmern Nadler aller Größen in jeder Wetterlage.
Das erste Schneetief sorgte für den Einsatz der Frauen, um den Schmuck wieder auszurichten und einige verfitzte Kugeln in angestammte Position zu bringen. „Der Regen müsste Schnee sein, dann wäre das Geschehen noch viel stimmungsvoller“, hofft Annelie Arbeiter weiter auf eine fleißige Frau Holle.

Alle Jahre wieder dekorieren Nora Stange , links, und Annelie Arbeiter den Weihnachtsbaumweg in Kunnersdorf. Regelmäßig werden die Exemplare kontrolliert und wie hier nach Sturmwind die Spitze aufgerichtet. Foto: Christof Heyden


Sorgten 2012 eine Hangfichte mit ihrem Christbaumschmuckgewand erstmals für Staunen und Jahr darauf bereits vier angeputzte Exemplare für überregionalen Gesprächsstoff, können Unternehmungslustige diesmal 21 Exemplare lachend bestaunen. „Insgesamt 440 Kugeln verschiedenster Farben und Größen haben wir dafür gut verpackt in den Wald getragen und aufgehangen“, hat Nora Stange die Buchhaltung der stimmungsvollen Aktion inne. Heimatverbundene wissen, dass damit mehr Kugeln an den Bäumen hängen, als Kunnersdorf Einwohner hat.
Die Intention, den Mitmenschen eine Freude zu machen, wird diesmal mehr als deutlich. „Wir haben großen Spaß an dieser Aktion, längst sind wir Thema in den sozialen Netzwerken“, freut sich Annelie Arbeiter über die Resonanz. Zwischenzeitlich unterstützen die Familien und Freunde die beiden Anputzexpertinnen, stellen Dekomaterial zur Verfügung und haben signalisiert, den Ideengeberinnen zukünftig mit zur Hand zu gehen. Selbst ein Weihnachtsbaum-Wanderweg-Schild haben die beiden Frauen von einem Bastler erhalten.

Der Weihnachtsbaumweg zwischen Kunnersdorf und Hennersdorf. Die Strecke ist nicht zu verfehlen, ein Wegweiser entlang des Rundwanderweges. Foto: Christof Heyden

Mit dem Anblick der grünen Schmuckträger ist das Erlebnis 2018 nicht erschöpft. „Der Pfad ist Bestandteil der digitalen Schnipseljagd geworden. Geochacher haben einen Schatz versteckt, den es entlang des Weges zu finden gilt“, sagt Nora Stange, die indes auf das reelle Erleben setzt. Und da rühmt sie den Kunnersteinfelsen. „Herrscht Frost und es schneit, bekommt das Gestein einen Überzug und wächst mit Eiszapfen zu einem bizarren Anblick heran, den man erlebt haben sollte.“