Sonne, Feuer und Wasser – diese Elemente bestimmten das zweitägige Ortsfest in Wingendorf.
Wingendorf. Ein hitziges Wochenende liegt hinter den Wingendorfern und schaulustigen Gästen: forderten die ersten schweißtreibenden Sommertemperaturen des Jahres Kondition und Abkühlung, wurden die Rettungshelfer am Sonnabend zum Feuergeschehen gerufen. Rauchschwaden signalisierten das Malheur eines Brandes: Im Außenbereich der Kegelbahn war in einem schmucken Gartenhäuschen ein Feuer ausgebrochen.
Unter den Blicken hunderter Augenpaare rückte die Nachwuchsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr der 150- Seelen-Gemeinde zügig heran und übernahm des Löschauftrag. Indes, Unbekannte hatten derart gezündelt, dass die hölzerne Konstruktion ein Raub der Flammen wurde. Und dennoch: die acht Mädchen und Jungen um Jugendwart Benjamin Glöß zeigten unter Anerkennung des Publikums ihren Ausbildungsstand. Ob Sophia und Caroline, Frederic als kleinster der Truppe, aber auch Milan und der alle überragende Florian, sie legten zügig die Schläuche aus, handhabten die Strahlrohre und erstickten das Feuer mit kühlem Nass.

Die Alarmübung gehörte zu den erwarteten Programmpunkten des regelmäßig organisierten Feuerwehrtages. „Bislang haben rund drei Dutzend dieser kleinen Volksfeste für unser Dorf stattgefunden. Dabei zeigen wir Feuerwehrleute auch unsere Ambitionen als Kulturveranstalter. Neben einem Automobilfanclub gibt es doch sonst keine weiteren Interessengruppen“, so Ortswehrleiter Karsten Moos.
Der steht einer Mannschaft von 35 Aktiven vor, darunter neun Frauen. „Unser Altersdurchschnitt beträgt 34 Jahre. Pro Jahr stehen fünf Einsätze zu Buche, die wir 2025 schon erreicht haben“, so der Wingendorfer, der seit zwölf Jahren in diesem Ehrenamt tätig ist und sich auf eine eingeschworene Truppe verlassen kann. „Unsere Feuerwehr wurde 1889 gegründet. Die Organisation übernehmen wir gern, zum einen, um uns zu zeigen und Mitstreiter zu gewinnen. Zum anderen ist es ein Beitrag für das dörfliche Miteinander, zu diesem Treffen kommt Jung und Alt“, so Karsten Moos.

Als heiße Sache erwies sich genauso das Traktorentreffen als ein weiterer Bestandteil. Schaulustige staunten, wie betagte Bulldog-Traktoren für die notwenige Betriebstemperatur vorgeglüht und mit dem Lenkrad angekurbelt werden müssen. Besitzer von zwei Dutzend legendärer Landmaschinen waren vorgerollt, darunter aus Nachbarorten. Deren Tuckern war für Fans Musik in den Ohren.