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Warum bezieht das Fährschiff einen Ankerplatz im Rundhaus?

Im Eisenbahnmuseum Hilbersdorf ist eine kleine feine Sonderschau zum Thema 200 Jahre Eisenbahn in Europa eröffnet worden. Acht internationale Eisenbahnmuseum leihen dafür Exponate aus.

Hilbersdorf. Erstmals in der Geschichte des Rundhauses I im Sächsischen Eisenbahnmuseum ankert eine Eisenbahnfähre neben Lokomotiven. Zumindest als Modell steht die dreigleisige Fähre Deutschland stellvertretend für die internationale Verbindung über die Ostsee zwischen Deutschland und Dänemark. Zehn Reisezug- oder 24 Güterwagen konnte das schwimmende Transportmittel bis 1972 übersetzen und Waren oder Passagiere ans andere Ufer bringen.
„Dieses Anschauungsobjekt verkörpert beispielhaft das Thema unserer heute eröffneten Ausstellung. Diese trägt den Titel „Eisenbahn verbindet! – Railway connects!“, freut sich Maximilian Claudius Noack über das Zustandekommen dieser kleinen Schau. „Sie findet im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres statt und widmet sich dem in diesem Jahr gefeierten 200. Jubiläum der Entstehung des Verkehrssystem Eisenbahn“, erklärt der Geschäftsführer Schauplatz Eisenbahn und Kurator der Exposition.

Ein Schritt durch die Tür des Rundhauses und die Ausstellung ist erreicht. Foto. Christof Heyden


Der verweist darauf, dass das heutige Europa ohne die Eisenbahn nicht denkbar ist. Bereits früh überschritt sie Grenzen, verband Länder und Menschen. Als Kind und Motor der Industriellen Revolution trug die Eisenbahn aktiv zur Europäisierung und Globalisierung von Wirtschaft und Kultur bei. „Diesen Aspekt stellen wir mit Exponaten von acht Partnern aus, die uns jeweils ein für diese Technik- und Kulturgeschichte wichtiges Exponat leihen“, so der Chemnitzer.

Ein imposantes Firmenschild erinnert an Glanzzeiten der Compagny Internationale de Wagon-Lits. Foto: Christof Heyden

Die Eisenbahnfähre kommt aus dem Technikmuseum Berlin. Aus der Chemnitzer Partnerstadt und dem Cité du Train Mulhouse wurde ein Modell der ersten Dampflok, einer Rocket-Maschine auf Reisen geschickt.  Ein imposantes Firmenschild erinnert an Glanzzeiten der Compagny Internationale de Wagon-Lits, die als das älteste und in Paris ansässige europäische Unternehmen zum Betrieb von Schlafwagen, Speisewagen und Luxuszügen gilt. Das österreichische Eisenbahnmuseum Heizhaus Strasshof a.d. Nordbahn hat dieses Exponat ausgeliehen.  

Der tschechische Beitrag erinnert an die Gründung der Staatseisenbahn vor über 100 Jahren. Foto: Christof Heyden


„Mit Unterstützung durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen ist es gelungen, die europäischen Eisenbahnmuseen für eine Kooperation zu gewinnen. Fast alle Objekte thematisieren die grenzüberschreitende Bedeutung der Eisenbahn, so den französisch-spanischen Grenzbahnhof Port Bou als Motiv des Museo del Ferrocarri in Madrid oder das Beispiel für den TransEuropExpress vom Nederlandse Spoorwegmuseum Utrecht.“ Unterstützt von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen finden auch Zeitzeugnisse und Modelle des Eisenbahnmuseums Bochum, des Verkehrsmuseums Dresden und der Museumssammlung Prag/Chomutov zwischen den Original-Lokomotiven zeitweilig ihren Platz. (hy)

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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